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Nach antisemitischem Grok-Eklat: xAI-Mitarbeiter droht mit Kündigung

Nach extremistischen Kommentaren von Grok zeigt sich das Entwicklungsteam gespalten. Während einige das Fehlverhalten verurteilen, meinen andere, das gehöre beim Einsatz innovativer Technologien dazu.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Grok sorgt erneut für Aufsehen – aber nicht im positiven Sinne. (Bild: rafapress/Shutterstock)

Der KI-Chatbot Grok, der in Elon Musks soziale Plattform X integriert ist, hat schon öfter für heftige Kritik gesorgt. Zuletzt führten antisemitische Äußerungen und Lob für Hitler zu einem Eklat. Wie Business Insider berichtet, hat sich das KI-Startup xAI, das den Chatbot entwickelt hat, jetzt für das „schreckliche Verhalten“ von Grok entschuldigt. Die extremistischen Ausbrüche schob das Unternehmen auf ein Update, durch das Grok besonders aktiv auf Beiträge reagieren sollte.

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xAI entschuldigt sich öffentlich für Groks Aussetzer

Im Rahmen eines Updates hatte xAI einige neue Anweisungen zum bestehenden Code hinzugefügt. Diese hielten Grok dazu an, Dinge direkt anzusprechen – ohne Angst zu haben, politisch korrekte Menschen zu beleidigen. Ziel des Updates war es, die Tonlage und den Kontext der Beiträge, in denen Grok markiert wurde, widerzuspiegeln. Das führte allerdings dazu, dass der Chatbot extremistische Inhalte übernahm und verstärkte – insbesondere bei Beiträgen, die etwa Hitler oder antisemitische Aussagen thematisierten.

Die Offenheit von Grok wurde dem Unternehmen somit zum Verhängnis. Im Gegensatz zu vielen anderen KI-Bots wie ChatGPT oder Claude, die über geschlossene Systeme nutzbar sind, kann Grok nämlich direkt auf der öffentlichen Plattform X eingesetzt werden. Nutzer:innen können den Bot per Markierung zu jeder Diskussion hinzufügen, was bei problematischen Themen schnell zur Eskalation führen kann. Groks Fehlverhalten konnte dadurch von der gesamten Community live mitverfolgt werden.

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Mitarbeiter droht nach Vorfall mit Kündigung

Auch innerhalb des Unternehmens hat das Fehlverhalten von Grok zu massiver Kritik geführt. In einem internen Slack-Kanal, den Business Insider einsehen konnte, äußerten viele Mitarbeiter:innen ihre Empörung darüber, wie Grok agierte – genauso wie darauf, wie xAI auf den Vorfall reagierte. Sie sagten, dass Groks Verhalten nicht abgetan werden könne, selbst wenn es das Ergebnis einer fehlerhaften Benutzeraufforderung sei, die anscheinend dazu führte, dass der Chatbot unangemessenes Verhalten zeigte. Ein Angestellter, der an der Entwicklung von Grok beteiligt ist, äußerte aus Wut und Ernüchterung sogar, dass er von seinem Posten zurücktreten wolle.

Durch den Vorfall hätten sich „echte Brüche innerhalb des Human-Data-Teams offenbart“, so ein xAI-Mitarbeiter gegenüber Business Insider. Andere Team-Mitglieder äußerten sich im internen Slack-Channel nämlich deutlich verständnisvoller: Die antisemitischen Beiträge von Grok seien demnach ein Ergebnis experimenteller Technologie und Ausdruck einer noch unausgereiften Phase in der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Laut eigenen Angaben war das Fehlverhalten nicht auf das Sprachmodell selbst, sondern allein auf die neu hinzugefügten Befehle zurückzuführen. xAI erklärte, man habe den fehlerhaften Code entfernt und das System komplett überarbeitet. Zwischenzeitlich wurde Grok auf X sogar komplett deaktiviert, um weiteren Schaden zu vermeiden. Auch CEO Elon Musk hat den Entschuldigungs-Post auf seinem Konto übernommen.

Die Konkurrenz geht lieber auf Nummer sicher

Das Update erfolgte wenige Tage vor dem geplanten Start von Grok 4, einer neuen Version des KI-Modells, die sich angeblich durch bessere Argumentationsfähigkeiten auszeichnen soll. Zudem kündigte xAI-CEO Elon Musk an, dass der KI-Chatbot Grok bald auch in Tesla-Fahrzeuge integriert werden soll. Während der Tech-Milliardär also weiter auf Risiko spielt, zeigt sich die Konkurrenz vorsichtiger. Wie Techcrunch berichtet, gab Sam Altman, CEO von OpenAI, am Freitag bekannt, dass die Veröffentlichung des Open-Source-Modells verschoben wird – und zwar zum wiederholten Mal. Grund dafür seien zusätzliche Sicherheitstests und die Überprüfung von Hochrisikobereichen.

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