NFT, yes, yes, yes? So will Katjes ins Web3 einsteigen
Yoghurt Gums, Grünohrhasen, NFT – so soll das Portfolio von Katjes bald aussehen. Im Mai 2022 wird der Süßwarenhersteller aus Emmerich seine erste NFT-Kollektion vorstellen und damit ins Web3 einsteigen, wie t3n exklusiv erfahren hat. Die Kollektion mit dem Namen „Wunderland“ basiert auf den gleichnamigen Fruchtgummisorten und soll aus 777 einzigartigen Einhörnern bestehen, die wiederum aus über 150 handgezeichneten Elementen zusammengesetzt sein sollen.
Katjes-Fans sollen dabei mit ihren Einhörnern nicht nur ein digitales Unikat erhalten, sondern zudem „außergewöhnliche Vorteile im echten Leben“ bekommen, wie zum Beispiel eine persönliche Einladung zur internationalen Süßwarenmesse in Köln oder auch echte Fruchtgummis, limitiertes Merchandise und Zugang zu exklusiven Neuigkeiten von Katjes. Die Preise für die NFT sollen bei umgerechnet 30 Euro liegen. Aussuchen können sich die Katjes-Fans ihre Einhörner allerdings nicht. Die Vergabe der Motive erfolgt per Zufallsprinzip.
Bei der Technik setzt Katjes auf die Infrastruktur von Polygon, die führende Layer-2-Lösung von Ethereum, die sich für ein nachhaltiges Web3 einsetzt und noch in 2022 Klimaneutralität erreichen will. Polygon hatte erst im Februar eine Finanzierungsrunde in Höhe von 450 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Als Projektpartner wurde Katjes von Getbaff unterstützt.
Missglückte Twitter-Ankündigung
Die erste Ankündigung der neuen Katjes-NFT erfolgte am 16. April ein wenig unglücklich auf Twitter. Mit den Hashtags #NFT und #Wunderland hatte Katjes das Cartoon-Bild eines Einhorns im rosa Hoodie mit Aufdruck „Ich bin Pflanzenfresser!“ geteilt und in den Kommentaren dazugeschrieben, dass 777 dieser Einhörner bald als NFT zu kaufen seien. Man wolle sich neuen Technologien nicht verschließen, schrieb das Unternehmen weiter.
Als Reaktion auf den Tweet hagelt es Kritik von Twitter-Nutzer:innen. Polygon sei nicht nachhaltig, da die Technologie zu großen Teilen auf Ethereum basiere, heißt es in ähnlicher Art und Weise mehrfach. Die Klimaneutralität sei Augenwischerei. Autor Philipp Steuer schreibt dazu: „Gut gemeint, aber wohl nicht so nachhaltig, wie gedacht: WWF hat diesbezüglich alle laufenden Projekte auch pausiert“.
Tweet lässt Fragen offen
Zudem wird die Frage laut, warum Katjes überhaupt auf den NFT-Zug aufspringen müsse. Der als Web3-Kritiker bekannte Nutzer Tante schreibt: „Neben dem PR Gau und ruinierter Klimabilanz, was genau habt ihr davon euch ‚der spannenden Technologie nicht zu verschließen‘?“
Interessant ist auch das Timing. Der Tweet mit den Einhorn-NFT-News wurde am 16. April, dem Samstag vor Ostern, abgesetzt, einem Tag, an dem wohl der Großteil der Kommunikationsabteilung von Katjes im Osterurlaub gewesen sein dürfte. Auf die überwiegend negativen Kommentare wurde bislang nicht reagiert.
Auch die Frage, warum Katjes die NFT-Ankündigung überhaupt und ausschließlich auf Twitter ausspielt, drängt sich auf. Katjes war hier zuvor lange gar nicht aktiv, hat insgesamt nur 285 Follower:innen. Zwischen August 2013 und März 2022 passierte auf dem Account: nichts.
Weitere Informationen sollen folgen
Einige Twitter-User:innen vermuteten gar, dass es sich bei der NFT-Ankündigung um einen Scam handelt: „Der Account ist doch niemals offiziell von Katjes. Will irgendein Troll der Firma schaden?“, schreibt beispielsweise @Tofukatze. Und es stimmt: Der Twitter-Account @katjes_official ist weder verifiziert, noch mit der offiziellen Katjes-Website verknüpft. Doch auf Nachfrage bei Katjes stellt sich heraus: Der Account ist echt und wurde eben nur lange nicht gepflegt. Die Verifizierung sei im Gange.
Twitter sei für die Ankündigung ausgewählt worden, da es sich dabei für das Thema NFT um den „affinsten Channel“ handele, erklärt ein Marketing Manager von Katjes. Die Ankündigung auf den anderen Channels soll folgen.