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Wenig Nutzer, hohe Kosten: Darum steht es um den Glasfaserausbau so schlecht

Deutschland hinkt beim schnellen Internet hinterher. Und das wird sich so schnell wohl auch nicht ändern. Der Glasfaserausbau stockt – und zwar so sehr, dass die EU „sehr schwere Mängel“ ortet. Dabei sind die Probleme zum Teil hausgemacht.

Von Jörn Brien
2 Min.
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Glasfaser: Ausbau in Deutschland stockt. (Foto: Shutterstock.com/Funtap)

Glasfaser gilt als beste Technologie, um flächendeckend stabiles und sehr schnelles Internet bereitzustellen. In Deutschland wurde dagegen lange auf Kupferkabel gesetzt. Nicht einmal jeder zehnte Breitbandanschluss wird aktuell hierzulande per Glasfaser versorgt.

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Deutschland hinkt bei Glasfaser hinterher

Im OECD-Ranking ist Deutschland damit fast Schlusslicht, der Durchschnitt beträgt 37,7 Prozent. Hinter Deutschland liegen nur noch Österreich, Belgien und Griechenland. Spitzenreiter ist Südkorea mit einem Glasfaseranteil von 88 Prozent, was breitbandige Festnetzinternetanschlüsse angeht.

Anders als noch im Juli 2023 vom Digitalministerium unter Volker Wissing bekannt gegeben, scheint es aber mit dem notwendigen schnellen Glasfaserausbau in Deutschland nicht so recht voranzugehen. Die EU-Kommission bescheinigte der Bundesrepublik jedenfalls im September 2023 „sehr schwere Mängel“, wie die Frankfurter Rundschau schreibt.

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Demnach lag die Abdeckung bei der Glasfaserversorgung hierzulande bei 19 Prozent. Zum Vergleich: Im EU-Schnitt sind 56 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt.

Gestiegene Kosten behindern Glasfaserausbau

Daran, dass Deutschland hier so schlecht dasteht, sind insbesondere die gestiegenen Kosten für den Ausbau, der Fachkräftemangel und die geringe Auslastung verantwortlich. Oft lassen sich Orte kaum rentabel anbinden.

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Nach der Goldgräberstimmung der vergangenen Jahre scheint die Branche derzeit im Stimmungstief zu versinken. Gegenüber dem Handelsblatt sprach der Geschäftsführer eines großen Anbieters sogar davon, dass der Glasfasermarkt gerade kollabiere.

Hemmschuh Regulierung und Marktstruktur

Kostentreiber und Hemmschuh für den Ausbau sind offenbar auch die strengeren Regulierungen in Deutschland. In Spanien, wo etwa auch das Verlegen von Glasfasern außen statt unter der Erde erlaubt ist, sollen schon über 80 Prozent der Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen sein.

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Darüber hinaus scheint auch die Marktstruktur nicht förderlich für den Ausbau zu sein. Neben dem Marktführer Deutsche Telekom soll es weit über 100 Anbieter geben. Aus der Branche heißt es, dass die Telekom aufgrund eines Wettbewerbsvorteils andere Anbieter und damit den Glasfaserausbau insgesamt behindere.

Anbietern mangelt es an „operativer Exzellenz“

Aber: Auch die Telekom-Rivalen müssten sich an die eigene Nase fassen, so Branchenexpert:innen. Damit die Kund:innen mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden könnten, brauche es „operative Exzellenz“, wie Markus Keller von der Personalberatung Egon Zehnder dem Handelsblatt sagte.

Mit einer Prozessoptimierung seien etwa Einsparungen bei den Kosten von bis zu 20 Prozent drin, meint auch Branchenexperte Sebastian Fornefeld von der Micus Strategieberatung.

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200 Milliarden Euro zusätzlich für Glasfaserausbau?

Genau das wäre jetzt gefragt. Schließlich geht die EU-Kommission davon aus, dass zusätzliche Investitionen von 200 Milliarden Euro notwendig sind, um den Glasfaserausbau in Deutschland auf EU-Niveau zu hieven.

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Kommentare (1)

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Dennis

Hat denn überhaupt mal jemand den Kunden gefragt?
Warum soll ich Glasfaser haben wollen?
Mein Kupferanschluss funktinioniert. Der Glasfaser-Anschluss in mein Haus kostet nur extra Geld und am Ende ist auch nur Internet da. Die monatlichen Gebühren sind hier lokal bei Glasfaser-Anbieter sogar noch höher.
Und auch bei drei HD-Streams ruckelt hier nix und nebenbei geht noch Shoppen ;-) Und drei Streams sind für zwei Personen auch meist schon zu viel :D

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