Noch ist Deutschland in Sachen Breitbandinternet Kupferkabelland. Zwar schreitet der Ausbau von Glasfaseranschlüssen weiter rasant voran. Einer OECD-Analyse zufolge entfielen 2021 hierzulande aber zwei Drittel aller Breitbandabos im Festnetz auf DSL-Anschlüsse, also zumindest zum Teil auf Basis klassischer Kupferleitungen. Ähnlich gestaltet sich die Situation offenbar auch in Großbritannien. Dort haben Forscher:innen jetzt eine mögliche Lösung gefunden, um den alten Kupferkabeln mehr Speed zu verleihen.
Höhere Datenrate bei Kupferkabeln möglich
Die von einem Forschungsteam um Ergin Dinc von der University of Cambridge entwickelte Technologie soll es künftig möglich machen, dreimal so hohe Datenraten zu erreichen wie bisher – zumindest auf kurzen Strecken. Davon könnten vor allem Haushalte profitieren, bei denen Glasfaser zwar bis in die Nähe des Hauses (Fibre to the Curb/FTTC), aber nicht bis ins Haus oder die Wohnung verlegt wurde, die letzten Meter also weiter über Kupferkabel abgewickelt werden.
Dinc und seinen Kolleg:innen zufolge sei für den Geschwindigkeitsschub lediglich eine kleine und günstige Komponente notwendig – das vor allem im Amateurfunkbereich bekannte Bauteil Balun (balanced-unbalanced), das die Wandlung zwischen symmetrischen und unsymmetrischen Leitungssystemen ermöglicht. Bestehende Kupfer-Breitbandverbindungen arbeiten mit einer Frequenz von rund einem Gigahertz. Den Forscher:innen zufolge könne diese Frequenz durch das Balun-Bauteil auf das Fünffache angehoben werden.
Da in höheren Frequenzbereichen die Fehlerquote steigt, rechnen die Forscher:innen um Dinc mit einer möglichen Internetgeschwindigkeit von bis zu drei Gigabit pro Sekunde. Das wäre immerhin das Dreifache des aktuellen theoretischen Maximums. Dinc dazu: Seit Alexander Graham Bell, der die Übertragung von Signalen über Kupferkabel erfunden hat, habe niemand mehr die theoretischen Grenzen untersucht. Diese lagen laut Dinc bisher bei einem Gigabit pro Sekunde. Wie der Newscientist anmerkt, sind die meisten Menschen mit einem DSL-Anschluss in Großbritannien aber eher mit Geschwindigkeiten von gerade einmal 80 Megabit pro Sekunde unterwegs.
Glasfaser-Internet theoretisch noch schneller
Zum Vergleich: Glasfaseranschlüsse ermöglichen im Privatkund:innenbereich aktuell meist eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Theoretisch möglich sind Geschwindigkeiten im Bereich mehrerer Terabit pro Sekunde. Australische Forscher:innen erreichten vor zwei Jahren einen neuen Rekord bei der Internetgeschwindigkeit mit herkömmlichen Glasfasern. Die Datenübertragungsrate belief sich auf 44,2 Terabit pro Sekunde.
Hallo liebe(r) Author:Innen
die vier genannten Forschenden sind keine Forscher:innen.
Der Gebrauch dieser nicht inklusiven Schreibform ist schon schlimm genug, wenn aber mal die vier Forscher gegoogelt worden wären, wäre es zu dem Schluss gekommen, dass es sich samt um Männer handelt. Also, was soll der grobe Unfug???
Danke & Gruß
Thomas (der langsam aufhört T3N zu lesen)