Das Berliner Startup Nyonic arbeitet an eigenen Foundation-Models, mit denen generative KI entstehen können. Dem Unternehmen zufolge sind europäische Unternehmen zu abhängig von US-Unternehmen, weshalb hier Handlungsbedarf besteht.
Heise hat mit Vanessa Cann gesprochen, die Geschäftsführerin für Europa bei Nyonic wird. Bis Ende Juni ist sie noch geschäftsführende Leiterin des KI-Bundesverbandes. Ihr zufolge will das Startup Foundation-Models für die europäische Industrie entwickeln, die mehrsprachig sind, um die Bedürfnisse dieser abzudecken.
Das Training für die KI-Modelle soll bereits im dritten Quartal dieses Jahres beginnen. Schon im ersten Quartal 2024 sollen die Modelle dann veröffentlicht werden.
Hochrangiges Team an Bord
Das Startup hat ein Team bestehend aus hochrangigen Persönlichkeiten in der europäischen KI-Branche um sich geschart. Neben Vanessa Cann ist auch Feiyu Xu mit an Bord. Sie ist momentan noch weltweite Leiterin der KI-Entwicklung bei SAP, wechselt allerdings im Oktober 2023 als Chief Innovation Officer zu Nyonic.
Außerdem wird Johannes Otterbach sich dem Team anschließen. Er leitet momentan die KI-Einheit bei Merantix Momentum und hat davor mitgeholfen, das Foundation-Model für ChatGPT-3 für OpenAI zu entwickeln.
Um das globale Geschäft bei Nyonic soll sich künftig Han Dong kümmern. Er ist KI-Forscher und Serienunternehmer – kennt sich also ebenfalls bestens in der Szene aus.
Keine eigene Rechenpower
Um die KI-Modelle zu trainieren, hat Nyonic keine eigenen Rechenkapazitäten. Diese wird sich das Unternehmen von kommerziellen Anbietern zur Verfügung stellen lassen.
„Gerne würden wir unsere Modelle selbst auf einer solchen Infrastruktur trainieren“, erklärte Cann, „und wir merken bei der Verfügbarkeit von GPU, wie abhängig man als europäisches Unternehmen von US-amerikanischen Hyperscalern ist“.
Im Vordergrund steht für Cann allerdings die europäische Souveränität im Bereich KI. Darum ist das Berliner Startup offen für die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in der Szene.