Bei der Auswertung der Ergebnisse wird deutlich, dass die Kunden zu 76 Prozent ihre Suche nach einem bestimmten Produkt bei Google beginnen (inklusive Google Shopping). Andere Studien hatten hier in der Vergangenheit Amazon vorne gesehen – und insbesondere in den USA hat Amazon auch den höchsten Marktanteil bei der Suche nach Produkten.
Laut Intelliad, einem Hersteller für Marketing-Software, folgt Amazon aber schon mit einem Wert von 62 Prozent auf dem zweiten Platz (Mehrfachnennungen waren möglich). Etwas abgeschlagen dahinter ist Ebay (42 Prozent). Weit dahinter folgen Mediamarkt und Saturn (13 Prozent), die aber nur bestimmte Warengruppen bieten, wodurch der Vergleich schwierig ist. Bemerkenswert auch: Immerhin neun Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie ihre Produktsuche bei Facebook beginnen.
Onlinehandel: Ein Drittel kommt zurück zum ersten Webshop
Der erste Klick ist bekanntermaßen nur die halbe Miete: Nur 26 Prozent aller Nutzer kaufen ein Produkt sofort in dem Webshop, in dem sie ihre Suche begonnen haben. 33 Prozent gehen vorübergehend fremd, sehen sich also auf anderen Websites um, kehren dann aber zum Kauf zur Ausgangsseite zurück. 35 Prozent kehren nicht auf die Startseite ihrer Suche zurück und kaufen bei einem anderen Webanbieter, später im Laden oder auch gar nicht. Immerhin ein Drittel der Befragten nutzt das Internet also zur weiteren Orientierung, hatte aber offenbar schon bei der ersten Recherche eine klare Vorstellung, wo es das gesuchte Produkt erwerben will.
Die Zahlen zeigen, dass Händler an den großen Platzhirschen Amazon und Google nicht vorbeikommen. Spannend dürfte es sein, die diversen Werbeformen bei Amazon einzusetzen. Und: Zu beobachten, was Google tun wird, um im Bereich E-Commerce sein Revier noch nachhaltiger abzustecken und weitere Marktanteile zu gewinnen. Die Zahl der Nutzer, die wieder zum Ursprung ihrer Suche zurückkehrt und dann doch dort kauft, ist überraschend hoch. Ein Zeichen dafür, dass Retargeting-Maßnahmen funktionieren.
Intelliad verweist hier nicht ganz uneigennützig auf automatisierte Tools und KI- und Machine-Learning-Technologien. Aber ohne entsprechende automatisierte Aussteuerung dürfte es in der Tat für Händler wenig erfolgsversprechend sein – egal, ob man nur eine kleine Kampagne beim wenig digitalaffinen Mittelständler plant oder eine Riesenkampagne bei einem Web-only-Shop. Für die Studie hat das Marktforschungsunternehmen im April insgesamt 1.056 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren befragt.