OpenAI stellt GPT-4.1 vor: Was die neuen KI-Modelle können und wann sie ihre Vorgänger ablösen

Entwickler:innen sollen von dem neuen OpenAI-Modell GPT-4.1 profitieren. (Bild: Shutterstock/eranicle)
Im Mai 2024 brachte OpenAI GPT-4o auf den Markt. Knapp ein Jahr später steht jetzt der Nachfolger in den Startlöchern. Wie das KI-Unternehmen in einer Ankündigung schreibt, handelt es sich dabei um eine KI-Modellfamilie, die gleich drei Modelle für Entwickler:innen unter sich vereint. Dabei soll das neue GPT-4.1 den Vorgänger in vielen Belangen übertrumpfen.
GPT-4.1: Das können die neuen KI-Modelle
Neben GPT-4.1 und GPT-4.1 mini führt OpenAI mit der neuen Generation auch ein noch kleineres Modell namens GPT-4.1 nano ein. Das Besondere: Selbst das kleinste Modell soll bessere Ergebnisse als GPT-4o und GPT-4o mini liefern. OpenAI bewirbt dabei zunächst Verbesserungen im Bereich Coding. Im Benchmark SWE-bench erreichte GPT-4.1 eine Genauigkeit von 55 Prozent. GPT-4o erreichte 33 Prozent. Zwischen GPT-4.1 mini (24 Prozent) und GPT-4o mini (neun Prozent) fällt der Performance-Unterschied laut OpenAI ebenfalls gravierend aus.
Im Alltag von Entwickler:innen sollen sich diese Verbesserungen durch eine größere Verlässlichkeit bei verschiedenen Code-Formaten, weniger unnötige Bearbeitungen und in einer konsistenten Nutzung der zur Verfügung stehenden Tools niederschlagen. OpenAI betont zudem, dass alle GPT-4.1-Modelle besser darin geworden sind, den Anweisungen der Entwickler:innen genau zu folgen.
Um das zu erreichen, wurde ein internes Tool zur Evaluierung der Anweisungen erschaffen. Die Modelle können die Eingaben der User:innen jetzt in Kategorien wie negative Anweisungen, geforderte Formate und Inhaltsanforderungen einteilen – und dadurch zuverlässiger abarbeiten. Das ist aufgrund einer weiteren Änderung auch nötig. Denn GPT-4.1 und alle Untermodelle können einen deutlich größeren Token-Kontext verarbeiten. GPT-4o hatte noch ein Token-Limit von 128.000 Tokens. Bei GPT-4.1 hat OpenAI diese Begrenzung auf eine Million Tokens anheben können.
Wie die neuen KI-Modelle auch ChatGPT verbessern
OpenAI veröffentlicht die neuen Modelle über die Programmierschnittstelle (API) des Unternehmens. Dementsprechend richten sich die Modelle primär an Entwickler:innen. Eine Eins-zu-eins-Umsetzung in ChatGPT ist nicht angedacht. Jedoch hat OpenAI schon einige Verbesserungen von GPT-4.1 in die GPT-4o-Version des Chatbots integriert. Künftig sollen auch noch weitere Verbesserungen von dem neuen Modell übernommen werden.
Nach der erfolgreichen Einführung von GPT-4.1 wird OpenAI zudem GPT-4.5 Preview in der API mittelfristig abschalten. Die aktuelle Deadline ist der 14. Juli 2025. Dadurch sollen Entwickler:innen noch ausreichend Zeit bekommen, um einen Wechsel durchzuführen. Der Grund für die Abschaltung: GPT-4.1 bietet laut OpenAI eine ähnliche Performance wie das Preview-Modell, verursacht aber deutlich weniger Kosten und geringere Latenzen bei der Nutzung.
Dabei variieren die Preise zwischen den verschiedenen Modellen von GPT-4.1 stark. Für das größte Modell werden pro eine Million Input-Token zwei US-Dollar fällig. Für dieselbe Anzahl an Output-Token sind es schon acht Dollar. Bei GPT-4.1 mini sind es nur 0,40 Dollar für eine Million Input-Token und 1,60 Dollar für eine Million Output-Token. Die Nano-Variante hat mit 0,10 Dollar und 0,40 Dollar für dieselbe Anzahl an Input- und Output-Token die erschwinglichsten Preise für Entwickler:innen.