Opensearch: Amazon und Red Hat starten Elasticsearch-Fork

AWS startet zusammen mit anderen den Elasticsearch-Fork Opensearch. (Bild: Ivan Alvarado/Reuters)
Hintergrund des Forks ist der Lizenzwechsel bei Elasticsearch. Elastic, der bisherige Hauptsponsor und Entwickler der Software, hatte zu Jahresbeginn einen Lizenzwechsel auf die SSPL angekündigt, wodurch die Projekte keine Open-Source-Software mehr sind. Elastic folgt damit einer Strategie zur Finanzierung seiner Software, die zuvor schon für andere, besonders in der Cloud beliebte Open-Source-Software umgesetzt wurde. Dazu gehören neben Elasticsearch auch Mongo-DB, Redis oder Sentry.
Breites Community-Projekt geplant
Konkret umfasst das neue Projekt Opensearch, abgeleitet von Elasticsearch 7.10.2, und Opensearch Dashboards, abgeleitet von Kibana 7.10.2. Hinzu kommen zahlreiche Zusatzfunktionen für den Enterprise-Einsatz, die AWS bisher schon mit der sogenannten Open Distro for Elasticsearch gepflegt hatte. Diese Zusatzfunktionen sollen nun also auch in Opensearch integriert werden. Der Code des Elasticsearch-Forks steht auf GitHub bereit. Ein CLA wird nicht zum Beitragen benötigt, AWS kann den Code damit langfristig auch nicht selbst kontrollieren oder etwa selbstständig die Lizenz wechseln. AWS will zudem gemeinsam mit der Community eine geeignete Führungsstruktur für das Opensearch-Projekt finden und aufbauen.
Laut Ankündigung soll das Beitragen zu Opensearch so einfach wie möglich für Einzelpersonen wie auch für Unternehmen werden. Alle, die bisher Produkte oder Dienste auf Grundlage von Elasticsearch anbieten, seien in dem neuen Projekt willkommen. Betont wird außerdem, dass der Code zu jedem Zweck genutzt werden kann, insbesondere um diesen zu monetarisieren oder anderweitig weiterzuverkaufen sowie Elasticsearch natürlich auch als Cloud-Dienst anzubieten. Die Markenrechtslizenz des Opensearch-Projekts sei ebenso besonders freizügig gewählt, um eigene Dienste und Produkte damit bewerben zu können.
Zwar steht der Code nun bereit, AWS weist aber darauf hin, dass die Software des Projekts noch als Alpha-Status betrachtet werden soll. Es sei weder vollständig, ausgiebig getestet noch bereit für den produktiven Einsatz. Letzteres soll im Frühsommer erreicht werden, hofft AWS.
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.