Opera Neon im Kurztest: Wie zukunftsweisend ist der neue Konzept-Browser wirklich?
Opera: Unsere Web-Browser stammen aus dem letzten Jahrhundert
Seit den frühen 1990er Jahren verwenden wir Web-Browser mit grafischen Benutzeroberflächen. Die Bedienoberfläche hat sich seitdem nur graduell gewandelt. Eine herausstechende Neuerung war zum einen die Einführung von Tabs durch den eher unbekannten Browser Internetworks im Jahr 1994. Dieses Feature wurde jedoch erst sechs Jahre später durch Opera populär gemacht und ist heute Bestandteil aller großen Browser. Aber gab es seit Einführung der Omnibar durch Googles Chrome-Browser vor neun Jahren wirklich nennenswerte Entwicklungen in diesem Bereich?
Zumindest bei Opera scheint man zu glauben, dass unsere Browser ein paar frische Ideen vertragen könnten. „Heutige Web-Browser stammen im Grunde aus dem letzten Jahrhundert – einer Zeit, als das Web voller Dokumente und Seiten war“, drückt es Krystian Kolondra, die Browser-Chefin bei Opera aus. Um zu zeigen, wie eine mögliche Neugestaltung in diesem Bereich aussehen könnte, hat der Browser-Hersteller mit Opera Neon jetzt einen sogenannten Konzept-Browser vorgestellt. Der soll den Opera-Browser nicht ersetzen, wohl aber zeigen, dass Browser auch ganz anders aussehen könnten.
Opera Neon: Das steckt hinter dem Konzept-Browser
Schon beim Start von Opera Neon wird klar, dass die Macher aus dem engen Korsett gängiger Browser-Interfaces ausbrechen möchten: Es gibt weder die übliche Adressleiste noch die Navigationsbuttons am oberen Bildschirmrand. Stattdessen gibt es ein schickes Hintergrundbild, ein von jedweder Menüleiste freigestelltes Such- und Adressfeld sowie eine Reihe von Website-Shortcuts, die in Form von Kreisen dargestellt werden.
Klickt ihr auf einen der Kreise oder gebt eine Adresse oder Suchanfrage ein, tut aber auch Neon, was wir gemeinhin von einem Browser erwarten und zeigt den Inhalt einer Website an. Statt Tabs werden alle offenen Webseiten jedoch am rechten Bildschirmrand angezeigt – wieder in Form von Kreisen. Das sieht nett aus, nimmt aber natürlich eine deutlich größere Fläche als die üblichen Karteireiter ein.
Interessanter ist da schon die Player-Funktion von Opera Neon. Beinhaltet eine eurer geöffneten Websites ein Video oder eine Audio-Datei, dann könnt ihr sie über diese am linken Bildschirmrand befindliche Funktion jederzeit abrufen. Also auch dann, wenn ihr eigentlich eine andere Seite anschaut. Im Fall von Videos könnt ihr euch den jeweiligen Clip auch oberhalb der gerade aufgerufenen Website anzeigen lassen. Hier könnt ihr auch die Größe des Video-Players bestimmen. Zusätzlich könnt ihr mit Opera Neon auch Screenshots von besuchten Webseiten anfertigen und über das entsprechende Menü abrufen.
Fazit: Interessant, aber keine Alternative zu gängigen Browsern
Opera Neon ist durchaus einen Blick wert. Als Ersatz für Firefox, Chrome, Opera, Edge oder Safari dürfte er für die meisten Nutzer allerdings nicht in Frage kommen, zumal die aktuelle Version bei unserem kleinen Test unter macOS auch gelegentlich abgestürzt ist. Allerdings war es auch nicht Sinn und Zweck von Opera Neon, eine echte Alternative für andere Browser zu werden.
Doch auch als Inspiration für den Browser von Morgen dient Opera Neon trotz vieler interessanter Ideen leider nur bedingt. Letztlich gibt es einen Grund, warum sich bestimmte Interface-Elemente flächendeckend in allen großen Browsern durchgesetzt haben. Bessere Alternativen mögen möglich sein, aber vorläufig wird Opera weiter danach suchen müssen.
Naja ist ganz nett, dass Konzept ist finde ich jedoch nicht wirklich etwas neues.
Das Design ist schön anzuschauen, jedoch wars das auch.
Irgendwie wäre es cool einen Browser zu haben der in das OS integriert ist und auch Dateien findet wenn man sie sucht und wirklich nur eine Suchleiste beinhaltet.
Die Tabs sind eben schwierig zu gestalten so das sie für jeden gut zugänglich sind.
Für meinen Geschmack könnte man alle anderen Funktionen über Shortcuts lösen ;-).
Lg
Stefan