Paketweiterleitung: So kommst du an US-Produkte, die eigentlich nicht nach Deutschland geliefert werden

Viele Online-Shopper sind schon einmal auf einen Artikel gestoßen, der leider aus den USA nicht nach Deutschland geliefert wird. Gerade Fans von Crowdfunding-Kampagnen auf Kickstarter sind häufig damit konfrontiert.
Lieferung an US-Adresse – Weiterleitung nach Deutschland
Es gibt allerdings oft eine Möglichkeit, diese Limitierung zu umgehen: Paketweiterleitung heißt das Stichwort. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die einen solchen Service anbieten. Das Prinzip ist immer das Gleiche: Der Nutzer bestellt seine Lieferung an eine (lokale) Adresse des Dienstleisters in den USA. Dort wird der Empfang quittiert und anschließend das Paket neu frankiert und an die Adresse des Nutzers in Deutschland (oder einem anderen Land) gesendet. Je nach Tarif und Versanddienstleister können Sendungen so innerhalb von drei bis vier (zusätzlichen) Tagen aus den USA in Deutschland eintreffen.

Eine Nachricht, die niemand gerne liest: Viele Technik-Produkte werden nicht nach Deutschland geliefert. Paketweiterleitungs-Dienste können helfen. (Screenshot: amazon.com)
Paketweiterleitung: Spielverderber sind Zölle und Steuern
Wichtig: Entscheidend für die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit einer solchen Weiterleitung aus den USA ist meist nicht die Gebühr des jeweiligen Dienstleisters, sondern Zollbestimmungen und Steuern. Unter 22 Euro Warenwert (Versandkosten inklusive) müssen keine Abgaben gezahlt werden. Zwischen 22 und 150 Euro Warenwert muss nur die Einfuhrumsatzsteuer entrichtet werden (in der Höhe der deutschen Mehrwertsteuer, also meistens 19 Prozent). Ab einem Warenwert von 150 Euro fallen neben der Einfuhrumsatzsteuer auch noch Zollgebühren an. Die genaue Höhe der Zölle ist abhängig vom Wert und der Warenkategorie des eingeführten Produkts.
Portorechner geben Auskunft über die Preise
Wer sich sicher ist, eine Sendung weiterleiten zu wollen, der kann zwischen vielen Anbietern wählen. Die meisten bieten auf ihrer Webseite Formulare zum Berechnen der anfallenden Gebühren an. Ein Beispiel: Die Weiterleitung eines Pakets mit den Abmessungen 40 x 20 x 10 Zentimeter und einem Gewicht von einem Kilogramm kostet bei verschiedenen Anbietern zwischen 40 und 70 US-Dollar an Gebühr. Die beiden Anbieter Shipito und Borderlinx sind dabei am günstigsten. Teurer sind FedEx CrossBorder und MyUS.com.

Fast alle Anbieter haben einen Kostenrechner auf ihrer Webseite, mit dem sich die Kosten für ihre Dienstleistung berechnen lassen. (Screenshot: myus.com)
Anbieter sind schwer zu vergleichen
Man sollte also vor jeder Sendung einige große Anbieter und ihre Preise vergleichen und nicht gleich den ersten Dienstleister verwenden, der bei Google aufpoppt. Leider sind auch die Bewertungen bisheriger Nutzer nur wenig hilfreich beim Vergleich der Anbieter. Zu jedem der hier verlinkten Services finden sich Lobeshymnen und Horrormeldungen. Dabei ist es oft schwer, herauszufinden, ob die Schuld für Probleme wirklich beim Weiterleitungsunternehmen oder nicht doch bei den Paketzustellern lag. Wer viele Pakete weiterleiten will, sollte sich außerdem bei den Anbietern nach passenden Tarifen umsehen, die gegen eine Monatsgebühr geringere Versandkosten pro Sendung bieten. Ein solcher Tarif kann sich schon ab zwei oder drei Sendungen lohnen.
Hier unsere (unvollständige) Liste einiger beliebter Paketweiterleitungs-Dienste: