Panda Update: 5 Sünden, die Google jetzt bestraft

Hintergrund zum Panda Update
Wenn Google seinen Algorithmus anpasst, der die Suchergebnislisten bestimmt, ist die Aufregung immer groß. Beim „Panda“ getauften Update aber ist sie besonders groß. Ein Grund: Diesmal waren nicht nur einzelne Unterseiten von Websites betroffen, sondern gleich ganze Projekte. Inzwischen ist „Panda“ auch bei der deutschsprachigen Google-Suche angekommen.
Ziel des Updates ist es wie immer, die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern. Und wie bisher auch, versucht Google dabei durch mathematische Berechnung nachzuahmen, wie ein Mensch eine Seite beurteilen würde. Entsprechend standen menschliche Tester („quality raters“) am Anfang und Google versuchte, deren Urteile per Algorithmus nachzuahmen.
Diese 5 Sünden machen den Google Panda zornig…
Die nachfolgenden „Sünden“ sollten daher niemanden erstaunen:
1. Wenig Inhalt, viel Drumherum

Die weißen Bereiche sind der Inhalt, der Rest ist Navigation und Werbung.
Wenn Nutzer auf eine Seite kommen und vor lauter Navigation, Werbung und weiterführender Links den eigentlichen Inhalt kaum finden können, begeistert das logischerweise wenig. Wer Google gefallen möchte, legt also seinen Schwerpunkt klar auf den Inhalt.
SEOmoz-Autor Cyrus Shepard stellt zudem zur Diskussion, ob ein frei verfügbares Template von Google nicht sogar als „Duplicate Content“ angesehen werden könnte. Also ob zwei Seiten, die dasselbe Template nutzen, von Google als „nahezu gleich“ bewertet werden. Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen, denn ich gehe davon aus, dass Google durchaus erkennt, was der Inhalt ist und was „Drumherum“.
2. Leere Seiten, die nur der internen Verlinkung dienen
Bekanntlich sollte man wichtige Inhalte so oft wie möglich auch intern verlinken. Das hat allerdings zu Seiten geführt, die nur noch der internen Verlinkung dienen und keinen bis kaum Inhalt haben. Sie helfen dem Nutzer oftmals gar nichts. Entsprechend sieht Google sie als wertlos an.
Hier ist der Hinweis von oben noch einmal wichtig: Googles Panda-Update betrifft nicht nur Einzelseiten, sondern komplette Websites. Es ist also möglich, dass auch gute Inhalte aus den Suchergebnissen verschwinden, weil sie von „spammigen“ Unterseiten desselben Projekts in den Abgrund gerissen werden.
3. Zu viele ähnliche Inhalte
Besonders die „Artikel-Portale“ sind vom Panda betroffen: Bei ihnen geht es den Autoren darum, zu einer gewünschten Keyword-Kombination einen passenden Text zu veröffentlichen und dann auf die Seite zu verlinken, die bei Google besser gelistet werden soll. Das Ergebnis sind zahllose Artikel zu immer wieder neuen Keyword-Varianten desselben Themas. Hilft das dem Leser? Nein. Bestraft das Google nun? Ja.
Anstatt also möglichst viele Inhalte zu schaffen, die jeweils auf eine leicht unterschiedliche Keyword-Kombination optimiert sind, sollte man sich um gute Inhalte zu einem Thema kümmern. In dem genannten Beispiel würde man also alle ähnlichen Artikel zu einem übergreifenden zusammenfassen.
4. Zu viel Werbung

Zu viel Werbung? Vielleicht. Jeder hätte am liebsten alles kostenlos und werbefrei. Allerdings ist diese Werbung für viele Website-Betreiber und auch für uns die einzige Chance, eine Website zu refinanzieren, die mehreren Menschen zumindest einen Teil ihres Lebensunterhaltes sichert. Eine Zwickmühle, die durch Googles Panda Update noch verzwickter wird...
Die Verführung ist groß, auf einer Website viel Werbung einzublenden. Die Einnahmen pro Werbeplatz sind oftmals gering und tatsächlich lassen sie sich ganz stumpf durch das Einbinden von noch mehr Werbung insgesamt erhöhen. Aber jeder wird zustimmen, dass Werbung in der Regel unbeliebt ist. Auch wir hier auf t3n.de experimentieren damit – manchmal ist es zu viel. Aber das ist eine andere Debatte.
Google scheint jedenfalls nun auch das Verhältnis von Inhalt zu Werbung zu betrachten. Ist der Werbe-Anteil hoch, schadet das dem Ranking.
Interessanterweise fallen damit natürlich auch viele Websites aus dem Index, die Googles AdSense-Werbeblöcke eingebunden haben und damit zu den Milliarden-Einnahmen des Internetgiganten beitragen.
5. Affiliate Links und automatisch generierte Inhalte
Es gibt zahllose Seiten, die per Automatismus erstellt sind und sich über Affiliate-Links refinanzieren. Sie bieten dem Nutzer aber kaum einen Mehrwert und verdrängen manchmal gar die eigentlichen Informationsseiten zu den Produkten. Auch sie haben es schwer, gegen den Panda zu bestehen.
Panda Update: Fazit zu den „Sünden“
Wie eingangs erwähnt: Google möchte Websites so beurteilen wie menschliche Nutzer. Wer also seine Seite so gestaltet, dass sie den Nutzern gefällt, sollte langfristig am besten fahren.
Natürlich wird auch dieser neue Algorithmus wieder Lücken lassen, in die man stoßen kann, um seine Seite doch für Google zu optimieren und nicht für die Leser. Ob man sich der Gefahr aussetzen will, dann beim nächsten Update weg vom Fenster zu sein, muss jeder selbst entscheiden…
Was haltet ihr vom Panda-Update und seinen Ergebnissen? Haltet ihr die Ratschläge von SEOmoz für richtig?
Weiterführende Links zum Panda Update:
- Beating Google’s Panda Update – 5 Deadly Content Sins – seomoz.org
- Panda Update: Googles neuer Algorithmus jetzt auch in Deutschland live – t3n News
Ausführliche Informationen zu Googles Panda Update in t3n Nr. 25
In der aktuellen Ausgabe des t3n Magazins erklären Andre Alpar und Maik Metzen genauer, was es mit dem Google Panda Update auf sich hat. Hier findest du das komplette Inhaltsverzeichnis. Das Heft ist ab 1. September erhältlich. Oder ihr bestellt es versandkostenfrei bei uns im Shop – am besten natürlich im Abo inklusive T-Shirt :-)
Bildnachweis für die Newsübersicht: Foto: zidane_0120 / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA