Parallels Desktop ist eine der beliebtesten Virtualisierungslösungen für den Mac. Mit der jüngst erschienenen Version 17 lassen sich auch Betriebssysteme nutzen, die es bislang nur in Preview-Versionen gibt. Sowohl Windows 11 als auch macOS Monterey können Parallels-Nutzende nun auch auf Macs mit dem Apple Silicon genannten M1-Chip ausprobieren.
Testfeld für kommende Betriebssysteme
Besonders komfortabel ist, dass sowohl Windows 11 wie auch das kommende Monterey umstandslos über den Parallels-Installationsassistenten eingerichtet werden können. Um Windows 11 verwenden zu können, musste der Hersteller eine virtuelle TPM-Lösung schaffen, da Microsoft ab Version 11 zwingend auf das Trusted-Platform-Module (TPM) besteht. Typischerweise handelt es sich dabei um einen separaten Chip oder einen Bereich der CPU des Geräts. Laut Parallels soll indes auch die vollständig in Software umgesetzte Lösung des Desktop 17 einwandfrei funktionieren.
Auf M1-Macs kann auch weiterhin Windows 10 für die Arm-Architektur verwendet werden. Parallels verspricht hier eine höhere Performance, besonders mit Blick auf die Festplattenzugriffe. Insgesamt soll die Version 17 der Virtualisierungslösung erneut Geschwindigkeitsverbesserungen zeigen. Das betrifft laut Hersteller auch die Grafikleistung. DirectX 12 steht indes noch nicht zur Verfügung. Zudem will Parallels das Tempo, mit dem virtuelle Maschinen fortgesetzt werden können, um fast 40 Prozent erhöht haben.
Bekannte Features wurden verbessert
Wie bisher schon können Text- und Bild-Inhalte zwischen Host-System und virtueller Maschine per Drag-and-Drop geteilt werden. Beachtlich daran ist, dass das auch für die brandneuen Betriebssysteme gilt. So könne etwa auch die Quick Note genannte Notizfunktion des macOS Monterey auf diese Weise verwendet werden.
Verwendet ihr Windows 10 als virtuelle Maschine mit Parallels Desktop 17, steht der Akkustatus eures M1-Mac auch der Windows-VM zur Verfügung, sodass die erforderlichenfalls korrekt die Energiespareinstellung des Hostsystems aktivieren kann. Durch die Unterstützung von USB 3.1 erlaubt Parallels Desktop 17 eine flexiblere Einbindung externer USB-Speichergeräte.
Das kostet Parallels Desktop 17
Parallels Desktop 17 für Mac kostet außerhalb eines Abonnements rund 100 Euro. Im Jahresabo müsst ihr für die identische Version 80 Euro einkalkulieren. Die besser ausgestatteten Pro- und Business-Editionen kosten 100 Euro jährlich. Eine kostenlose Testversion ist ebenfalls verfügbar und Upgrades lässt sich Parallels mit 50 Euro vergüten.
Entwicklerinnen und Entwickler sollten sich besonders für die Pro- oder die Business-Edition interessieren, denn die bieten ein spezielles Plug-in für Visual Studio, das es erlaubt, Apps direkt in Windows-Maschinen der Versionen 10 oder 11 zu testen.
Auf M1-Maschinen läuft nur ein ARM-Windows. Man kann dafür nichtmal eine Lizenz erwerben, sondern Teilnehmer am Microsoft Insider-Programm (zugegeben nur ein paar Klicks) können eine „Evaluation copy“ installieren, die Microsoft jederzeit abdrehen kann. Auf den Seiten von Parallels ist dieser nicht zu entfernende Hinweis auf dem Windows-Desktop interessanterweise immer durch dieses Akku-PopUp verdeckt.
Auch die Tatsache, dass auf diesem ARM-Windows nur ARM-Software läuft, steht höchstens im Kleingedruckten. Auf mich wirkt das alles ein bisschen scammy.
Ein paar Linux-Distributionen laufen hervorragend unter dem M1-Parallels, und auch das ARM-Windows ist natürlich nützlich, aber die großen und sehr entscheidenden Einschränkungen werden nach meinem Geschmack ein wenig zu gut versteckt.
Hilfreich wäre eine echte x86-Windows-Emulation. Wie die Performance davon wäre, keine Ahnung, aber bevor es nicht mal jemand probiert….