Das sind die wichtigsten Payment-Trends - t3n

Ob bei Überweisungen oder beim Online-Shopping mit der Kreditkarte – im Jahr 2024 soll das Bezahlen schneller, bequemer und sicherer werden. Diese Payment-Trends solltest du kennen. Bezahlen wir bald in Echtzeit oder einfach per Handauflegen? Das neue Jahr verspricht einige Neuerungen bei der Art und Weise, wie wir unser Geld ausgeben. Diese Technologien machen den Bezahlvorgang einfacher und nutzen neue Wege. 1. Click to Pay Die großen Kreditkartenunternehmen wie Visa und Mastercard bieten mit Click to Pay eine neue Wallet, also eine digitale Geldbörse, fürs Online-Shopping an. Der Bezahlvorgang wird dabei auf einen Klick reduziert, denn die Eingabe von Kartennummer und Ablaufdatum ist nicht mehr nötig. Auch die Versandadresse wird bei den Einkäufen im Netz automatisch übermittelt. Gesichert wird das Ganze durch eine Token-Technologie. Für Kund:innen wird der Bezahlvorgang also deutlich bequemer. Die Firmen erhoffen sich von der Neuerung, Bezahldienstleistern wie Paypal wieder mehr Kund:innen abjagen zu können. 2. Instant Payment Überweisungen werden deutlich beschleunigt. Die Europäische Union (EU) hat sich Ende 2023 auf die Leitplanken der Instant-Payment-Regulierung geeinigt. Damit werden Echtzeitzahlungen EU-weit verbindlich. Alle Zahlungsdienstleister, vor allem aber Banken, müssen sie anbieten. Die Überweisung muss den Empfänger:innen spätestens zehn Sekunden nach Freigabe der Zahlung gutgeschrieben werden. Die Zahlart muss zudem immer verfügbar sein - auch außerhalb der Geschäftszeiten und von Land zu Land. Die Geldinstitute dürfen Kunden:innen für die sekundenschnellen Zahlungen aber nichts extra berechnen. Zu ihrem Schutz wird auch der sogenannte Iban-Name-Check verpflichtend. Nutzer:innen können damit überprüfen, ob hinter einer angegebenen Iban tatsächlich der oder die beabsichtigte Empfänger:in steht. 3. Biometrische Zahlungen Wer Gadgets liebt, bezahlt vielleicht schon mit der Smartwatch oder per NFC-Ring. Aber noch bequemer wäre es natürlich, wenn man einfach durch Handauflegen seine Rechnung begleichen könnte. Die Entwicklung in der Biometrie soll das bald möglich machen. Das Marktanalyseunternehmen Juniper Research geht in einem Bericht davon aus, dass es 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwendung biometrischer Daten für Zahlungen in Geschäften geben wird. So treibt etwa Amazon mit Amazon One die Einführung eines Systems voran, das auf das Scannen der Handvenen setzt. Im März 2023 startete zudem die Großbank JP Morgan ein Pilotprojekt, um Zahlungen per Handflächen- oder Gesichtserkennung bei ausgewählten Einzelhändler:innen zu testen. Allerdings sind beim biometrischen Bezahlen noch viele Fragen ungeklärt, vor allem zum Datenschutz. Zudem wird die Einführung solcher Systeme im Einzelhandel wohl recht teuer werden. 4. Wallets statt Karten Ende 2023 gab es auch eine grundsätzliche Einigung bei einem weiteren wichtigen europäischen Projekt: der eIDAS-2.0-Verordnung. Die Einigung schaffte die rechtlichen Grundlagen für die sogenannte European Digital Identity Wallet, einer Art digitaler Brieftasche. Eingeführt wird die ID-Wallet aber wohl erst 2026. Damit dürften Wallet-basierte Zahlungslösungen langfristig an Relevanz gewinnen. Anbieter könnten ihre Wallets dann etwa um weitere Dienste ergänzen, wie es Apple in den USA bereits mit digitalen Führerscheinen in seiner Wallet-App macht. Auch andere Projekte zeigen, dass die Bedeutung von Wallets gegenüber Zahlkarten langfristig zunehmen wird. So arbeitet die European Payment Initative (EPI) mit Hochdruck an ihrer Wero-Wallet. Der Zusammenschluss europäischer Zahlungsdienstleister und Banken plant den Aufbau eines einheitlichen europäischen Zahlungsverfahrens als Gegengewicht zur Marktmacht großer US-Unternehmen wie Visa und Mastercard. Im Dezember 2023 lief bereits die erste erfolgreiche Test-Transaktion über Wero. 2024 sollen die ersten Pilotnutzer:innen in Belgien, Frankreich und Deutschland die App testen. 5. CBDC und Stablecoins Die Europäische Zentralbank (EZB) treibt die Entwicklung eines digitalen Euro als digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CBDC) weiter voran, doch der wird frühestens im Jahr 2026 in den Wallets der Bürger:innen ankommen - wenn das Europäische Parlament überhaupt grünes Licht für das Projekt gibt. In anderen Ländern, vor allem in China, werden CBDC dagegen schon getestet und genutzt. Auch private Projekte überholen den digitalen Euro. So hat der Bezahldienstleister Paypal 2023 seinen Dollar-Stablecoin Paypal USD (kurz: PYUSD) auf der Ethereum-Blockchain herausgegeben. Ein Stablecoin ist eine digitale Währung, die den Wert einer Fiat-Währung genau abbildet, also beispielsweise den Euro oder den US-Dollar. 2024 stellt sich nun die Frage nach den konkreten Anwendungsfällen, also dem Zusatznutzen des PYUSD. Bislang können ihn allerdings ohnehin nur Kunden:innen in den USA über die Paypal- und Venmo-App zum Bezahlen nutzen, damit Kryptowährungen kaufen oder Geld verschicken.