Rund 10.000 Menschen aus 36 Nato-Mitgliedsländern und Partnerstaaten waren zuletzt im Rahmen der Mission „Resolute Support“ in Afghanistan stationiert. Nach dem Abzug der Truppen wurden die Stützpunkte an die afghanischen Sicherheitsbehörden übergeben – inklusive einiger Bewohner.
Pokémon bleiben auf Truppenstützpunkten zurück
Mit dem ehemaligen Hauptquartier der US-amerikanischen Streitkräfte, der Bagram Air Base, bleiben nicht nur Gebäude und Infrastruktur in Afghanistan zurück, sondern auch einige „Pokémon Go“-Kampfarenen – und Pokémon, die sie bewachen.
Dank der vornehmlich jungen Soldatinnen und Soldaten und den stationierten Zivilistinnen und Zivilisten hatte sich dort eine rege Community entwickelt. Die Menschen spielten „Pokémon Go“ beim Sport und in ihrer Freizeit; das Spiel bot eine gute Gelegenheit, sich mit anderen zu vernetzen und neue Kontakte zu knüpfen. Spielerinnen und Spieler seien über das gesamte Gelände des Stützpunktes gefahren, um Kampfarenen aufzusuchen.
Eigentlich läuft es da so: Gegnerische Teams kämpfen um die Kontrolle über die Arenen, die von bis zu sechs Pokémon verteidigt werden. Diese Aufpasser können nur zu ihren Trainerinnen und Trainern zurückkehren, wenn sie im Kampf besiegt werden. Screenshots der Arenen in Bagram zeigen nach dem Truppenabzug aber einzelne Pokémon mit niedrigem Level, die ganze Arenen verteidigen.
Der Abzug der Truppen umfasste also nicht in jedem Fall auch die zugehörigen Pokémon. Über deren Zukunft dürfen nun afghanische Pokémon-Trainerinnen und -Trainer entscheiden.
US-Army mahnt zur Vorsicht mit Games und Gadgets
Games wie „Pokémon Go“ können Soldatinnen und Soldaten helfen, eine Auszeit von ihrem nicht immer einfachen Alltag zu nehmen und abzuschalten. Gleichzeitig bringen interaktive Spiele und Features aber auch gewisse Risiken mit sich – so warnt die US-Army beispielsweise davor, sich bei der Pokémon-Jagd in unnötige Gefahr zu begeben.
Zudem müssen Angehörige der Streitkräfte bei der Verwendung von digitalen Gadgets besondere Vorsicht walten lassen. 2018 waren etwa geheime Stützpunkte in Afghanistan für die Öffentlichkeit lokalisierbar geworden, weil Soldatinnen und Soldaten ihre Daten an die Fitness-App Strava übermittelt hatten. In einer Kartenvisualisierung wurden so nicht nur beliebte Joggingstrecken sichtbar, sondern auch genaue Orte der Stützpunkte.