Pony.ai auf Expansionskurs: Wie realistisch sind die Pläne des Startups wirklich?

Pony.ai plant den Ausbau seiner Robotaxi-Flotte: Laut CEO James Peng könnten sinkende Produktionskosten und die Erschließung wichtiger Großstädte die Expansion entscheidend vorantreiben. Wie die Financial Times berichtet, will das chinesische Startup die Zahl seiner Fahrzeuge im kommenden Jahr vervierfachen – nämlich von 250 auf 1.000 Taxis. Gleichzeitig sucht das Unternehmen nach weiteren Investitionen, um auch seine Ambitionen im Bereich des autonomen Fahrens zu verwirklichen.
Pony.ai blickt zuversichtlich ins neue Jahr
Aktuell erzielt Pony.ai den Großteil seines Umsatzes mit fahrerlosen Transportdiensten. CEO Peng kündigte jedoch an, dass sich dies bald ändern könnte: Gemeinsam mit zwei staatlichen chinesischen Autoherstellern will das Unternehmen jährlich Tausende von Robotaxis in Serie produzieren. Durch Skaleneffekte sollen die Produktionskosten von umgerechnet über 67.000 auf rund 41.000 Dollar pro Fahrzeug sinken.
Pony.ai will seine Robotaxi-Dienste auf die größten Städte Chinas – Peking, Guangzhou, Shanghai und Shenzhen – ausweiten. CTO Lou Tiancheng betonte, dass das Unternehmen mit einer Flottengröße ab 10.000 Fahrzeugen große Gewinne erzielen könnte. Dieses Ziel sei realistisch, da es nur einen kleinen Teil der gesamten chinesischen Taxiflotte ausmache. Solche Expansionspläne könnten das Geschäftsmodell langfristig stabilisieren und neue Einnahmequellen erschließen.
Ob der Erfolg tatsächlich eintritt, bleibt fraglich
CEO James Peng ist zuversichtlich, dass Pony.ai schon 2025 schwarze Zahlen schreiben kann. Investor:innen bleiben jedoch skeptisch, da das Unternehmen genau wie seine Konkurrenz aktuell noch Verluste verzeichnet. Im November ging das Startup als eines von vielen in diesem Jahr an die Börse – und musste einen herben Rückschlag einstecken. Tatsächlich wurde Pony.ai an der Nasdaq um 40 Prozent niedriger bewertet: Vor zwei Jahren wurde der Wert des Unternehmens noch auf 8,5 Milliarden Dollar geschätzt, jetzt liegt die Bewertung nur noch bei rund 5,25 Milliarden.
Der verhaltene Börsenstart spiegelt die großen Zweifel der Märkte wider. Ob die Branche in naher Zukunft wirtschaftlich überlebensfähig sein wird, hängt von vielen Faktoren ab. Die Hürden sind derzeit noch groß und reichen von hohen Entwicklungskosten über unsichere politische Rahmenbedingungen bis hin zu einem enormen Wettbewerb. Die richtungsweisende Entscheidung von General Motors, die Entwicklung seiner Cruise-Robotaxis einzustellen, kommt erschwerend hinzu.