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Präparierte Smartphones bringen kriminelle Netzwerke zu Fall

Wie im Thriller: Ermittler hören weltweit Verbrecherbanden ab – und das 18 Monate lang. Und dann schlagen sie in 16 Ländern zu, auch in Deutschland. Alles hatte mit einem ausgeklügelten Trick begonnen.

2 Min. Lesezeit
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Mit präparierten Smartphones haben Behörden das organisierte Verbrechen ausgetrickst. (Foto: tadamichi/Shutterstock)

Bei einem Einsatz gegen das organisierte Verbrechen haben internationale Ermittler mehr als 800 Verdächtige in 16 Ländern festgenommen. Es sei eine der bislang größten Polizei-Operationen gewesen, teilte Europol am Dienstag in Den Haag mit. Mehr als 700 Häuser seien durchsucht worden, Tonnen an Drogen beschlagnahmt und große Mengen an Bargeld, Juwelen und Waffen sichergestellt worden.

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Die Verbrecherbanden waren nach Angaben von Europol in mehr als 100 Ländern aktiv gewesen. Alleine in Deutschland wurden bei der weltweiten Aktion gegen das organisierte Verbrechen über 150 Wohnungen, Lagerhallen und Geschäftsräume durchsucht, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte. Es habe mehr als 70 Festnahmen gegeben, darunter mehr als 60 in Hessen.

Undercover-Beamte schleusen präparierte Telefone ein

Über 18 Monate lang hatten die Ermittler laut Europol Telefongespräche und andere Kommunikation der Banden abgehört. Mehr als 27 Millionen Nachrichten seien gefiltert worden. Der Schlag war gelungen, da Undercover-Beamte präparierte Telefone in mehr als 300 Banden eingeschleust hatten, auch bei Mafia-Banden in Italien, Motor-Gangs und internationalen Drogen-Syndikaten. Die Telefone, die angeblich verschlüsselt sein sollten, waren aber nach Europol-Angaben mit einem Telekom-Netzwerk verbunden, das vom FBI eingerichtet worden war.

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„Dies war einer der größten und ausgeklügeltsten Einsätze überhaupt“, sagte der stellvertretende Europol-Direktor Jean-Philippe Lecouffe in Den Haag. Die Operation Trojan Shield (Trojanisches Schild) stand unter Leitung des amerikanischen FBI, der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA, der Polizei von Schweden und der Niederlande und war von Europol koordiniert worden. Ermittler in 16 Ländern seien beteiligt gewesen, darunter auch in Deutschland.

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Die Beschuldigten in Deutschland stehen nach Angaben der Ermittler im Verdacht, mit Betäubungsmitteln und Waffen gehandelt zu haben. Dabei hätten sie verschlüsselte Kommunikationsnetzwerke und Handys benutzt. Den Spezialisten der Ermittler war es gelungen, diese verschlüsselten Kommunikationswege auszuwerten.

In Hessen als Schwerpunkt der Razzien in Deutschland waren rund 1.500 Einsatzkräfte an der Aktion beteiligt. Sie stellten unter anderem mehr als 120 Kilogramm Marihuana, 25 Kilogramm Haschisch, drei Kilogramm Heroin sicher. Die Polizei stellte zudem zahlreiche Waffen sicher und beschlagnahmte über 30 hochwertige Fahrzeuge und Bargeld in Höhe von 250.000 Euro.

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Das FBI teilte mit, das Büro in San Diego sei das Zentrum der Operation mit mehr als 100 Polizisten, Analysten und Linguisten gewesen. FBI-Sonderermittler Jamie Arnold sagte, neben dem Sammeln von Informationen sei ein Ziel gewesen, das Vertrauen krimineller Netzwerke zu untergraben. „Kriminelle Gruppen, die verschlüsselte Kommunikation nutzen, um Strafverfolgung zu vereiteln, sollten sich dabei nicht mehr sicher fühlen.“ Man hoffe, dass nun Straftäter weltweit fürchteten, dass das FBI oder eine andere Polizeibehörde ihre verschlüsselten Plattformen betreibt. dpa

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