Praxistest: Solarplatten über Kanälen sollen Energie erzeugen und Wasser sparen
Der US-Bundesstaat Kalifornien arbeitet zurzeit an einem Projekt, das Wasser erhalten soll und gleichzeitig erneuerbare Energie erzeugt. Für das sogenannte Projekt Nexus sollen im Bewässerungsbezirk Turlock ab Mitte Oktober Solarplatten über einem Kanal quasi als Dach installiert werden.
Die Solarplatten verhindern, dass das Wasser auf seinem Weg verdampft, während die Paneele die Sonnenenergie nutzen, um Strom zu produzieren. Das Projekt kostet den Staat rund 20 Millionen US-Dollar, laut Reuters und soll erst einmal an zwei Stellen getestet werden.
Eine davon ist ein rund 152 Meter langer Abschnitt des Kanals nahe der Stadt Hickman. Die zweite Strecke ist eine rund 1,6 Kilometer lange Gerade in der Nähe von Ceres.
Forschung zum Leben erweckt
Das Projekt basiert auf einem Forschungsbericht der Wissenschaftlerin Brandi McKuin aus dem Jahr 2021. Hier geht es um den rund 6.400 Kilometer langen Kanal in Kalifornien, der Wasser vom Norden in den Süden transportiert.
Laut ihren Berechnungen könnte man 13 Gigawatt an Strom produzieren, wenn der Kanal komplett mit Solarzellen überdacht wird. Dazu könne das Projekt 238 Millionen Kubikmeter an Wasser sparen, da dieses nicht so leicht verdunsten kann.
„Es ist wirklich aufregend, unsere Hypothese und den von uns veröffentlichten Forschungsbericht zu testen. Wir werden die Möglichkeit haben, wirklich zu verstehen, ob sich diese Vorteile in der realen Welt bemerkbar machen“, sagte McKuin.
Als weiteren Vorteil verbraucht die Überdachung der Kanäle keinen weiteren Platz und es reduziert das Wachstum von Wasserunkraut und Algen, was die Instandhaltungskosten des Kanals senkt.
Potenzial für mehrere Standorte
Das Projekt wird erst mal nur in einem kleinen Rahmen umgesetzt. Allerdings sagt Josh Weimer, Leiter für Externes bei Turlock Water & Power, dass das Projekt auch an anderen Standorten eingesetzt werden kann, wenn die ersten Versuche erfolgreich verlaufen.
Kalifornien setzt schon seit geraumer Zeit auf Solarenergie. Der Staat unterstützt diese Art der Energiegewinnung sogar mit Subventionen. Allerdings hat der Bundesstaat wohl ein Problem mit der Entsorgung der Solarpaneele.