Protoclone V1: Startup zeigt ersten Vollkörper-Androiden mit künstlichen Muskeln

Clone Robotics zeigt humanoiden Roboter. (Symbolbild: Leonardo Santtos/Shutterstock)
Schon im Herbst 2024 hatte Clone Robotics mit einem ersten Prototypen seines Androiden für Aufmerksamkeit gesorgt. Zu diesem Zeitpunkt waren schon die Myofaser-Muskeln zu sehen. Der Roboter verfügte aber nur über einen Torso.
Präsentation mit dramatischer Musik
Dem jetzt aktualisierten Protoclone V1 hat das polnische Startup Beine verpasst. In einem mit dramatischer Musik untermalten Video werden die Fähigkeiten des „Vollkörper-Androiden“ vorgeführt.
Um den Gruselfaktor zu mindern, ist der Körper des Roboters mit einer Gummihaut überzogen. Statt eines Gesichts verfügt der Androide über ein schwarzes Visier. Deutlich zu erkennen ist, wie flüssig sich Protoclone V1 bewegt.
Gehen kann der Roboter noch nicht. Um seine Fähigkeiten demonstrieren zu können, ist er an einem Gestell aufgehängt, wie heise.de schreibt. Um irgendwann einmal laufen zu können, müssten kräftige Muskeln zum Einsatz kommen und das Gleichgewicht gehalten werden können.
1.000 Myofaser-Muskeln und 500 Sensoren
Schon jetzt verfügt Protoclone V1 über ein Netzwerk von 1.000 Myofaser-Muskeln, die von mit Wasser befüllten Schläuchen bewegt werden. Die zum Antrieb notwendigen Pumpen und Ventile werden über Batterien mit Energie versorgt. Insgesamt sollen 500 Sensoren dafür sorgen, dass die Bewegungsabläufe möglichst präzise und flüssig sind.
Dadurch sollen dem „gesichtslosen, anatomisch genauen synthetischen Menschen“ über 200 Freiheitsgrade ermöglicht werden können, wie Clone Robotics per X wissen lässt. Aktuelle humanoide Roboter haben knapp 50 Freiheitsgrade in ihren Gelenken.
Die Reaktionen auf die Ankündigungen und das Video zu Protoclone V1 bewegen sich derweil zwischen Faszination und Grusel. Einige Beobachter:innen ziehen Vergleiche zur Science-Fiction-Westernserie Westworld.
Clone Alpha wird von KI gesteuert
Doch die Entwicklung des „Vollkörper-Androiden“ ist damit noch nicht zu Ende. Noch im Laufe dieses Jahres will Clone Robotics einen fertigen Roboter verfügbar machen: Clone Alpha. Der soll von einer KI gesteuert werden und einfache Haushaltsaufgaben erledigen können, etwa Getränke servieren, Wäsche waschen und putzen.
Zu den Kosten hat sich das Startup noch nicht geäußert. Klar ist nur, dass Clone Alpha zunächst in einer limitierten Edition von 279 Stück erscheinen wird.
Bei einer weiteren Android-Entwicklung, Neoclone, will Clone Robotics dann offenbar noch einen Schritt weiter gehen. Dieser humanoide Roboter soll ein Gesicht bekommen.