So pushst du deinen Onlineshop im Ranking
1. Chancen im Online-Wettbewerb
Stärken und Schwächen der Konkurrenz erkennen und nutzen
Ihr bietet Produkte und Leistungen online an und wisst gar nicht, wie gut euer Onlineshop im Markt positioniert ist? Ein großer Fehler, wenn ihr nicht rechtzeitig erkennt, dass der bisher so unscheinbare Shop euch plötzlich von den Top-10-Plätzen verdrängt. Mit nur kleinen Maßnahmen ist es möglich, euren Shop in Sachen Rankings und Umsatzsteigerung zu pushen.
1.1 Online-Wettbewerber erkennen
Eine recht einfache Möglichkeit, Wettbewerber zu erkennen, ist die Google-Suche. Überlegt euch, zu welchen Keywords ihr gefunden werden wollt und testet diese in der Suchmaschine. Die häufig auftauchenden Websites sind in den meisten Fällen eure größten Wettbewerber. Sie erzielen die meisten Seitenaufrufe und generieren den meisten Umsatz. Bestenfalls taucht eure Website unter den Rankings auf.
Eine weitere Möglichkeit, um Wettbewerber ausfindig zu machen, bietet Sistrix. Über „Wettbewerber“ werden die Websites der Konkurrenz aufgelistet. Die Liste zeigt Websites, deren Rankings sich am häufigsten mit der eigenen Website überschneiden. Alternativ kann auch ein einzelnes Keyword abgefragt werden, um sich die besten Seiten anzeigen zu lassen. Im Folgenden haben wir das Ganze einmal am Beispiel für Rucksäcke dargestellt:
1.2 Wettbewerber analysieren
Kennt ihr eure Wettbewerber, ist es ratsam, sie anhand von Vergleichskriterien genauer zu analysieren. Beispiele dafür können sein:
- Produktsortiment
- Zielgruppe
- Alleinstellungsmerkmal
- Preispolitik
- Zahlungsmethoden
- Standorte
- Anzahl der Mitarbeiter
- Vertrieb (etwa nur online, im DACH-Raum)
- Versandbedingungen
- Zusätzliche Leistungen
1.3 Preispolitik
Da das Internet ein hoch substituierbarer Markt ist, sind Preise extrem wichtig! Menschen vergleichen und lassen sich vom besten Preis leiten. Eine Ausnahme stellt hohe Markenverbundenheit dar. Durch Incentivierung etwa mit Gutscheinen kann ein Nutzer zum Kauf bewegt werden.
Daher sollte immer auch untersucht werden, wie sich der Wettbewerb hier verhält und ob entsprechend reagiert werden sollte. Preise sind insbesondere bei Suchanfragen mit einer Kaufintention extrem wichtig!
1.4 Wettbewerber mit Similarweb analysieren
Similarweb ist ein gutes Tool, um einen allumfassenden Einblick über den Wettbewerber zu bekommen. Je größer die Website ist, desto mehr Informationen gibt das Tool aus. Dennoch sind die Zahlen mit Vorsicht zu betrachten. Folgende Informationen können abgerufen werden:
- Seitenaufrufe
- Nutzungsdauer
- Absprungrate
- Traffic-Quellen
2. Ranking und Website-Analyse im Wettbewerb
Methoden aus der Suchmaschinenoptimierung bieten zahlreiche Möglichkeiten, die Website zu analysieren. So zeigt sich schnell, welcher Wettbewerber die Nase vorn hat.
2.1 Wer hat die höchste Sichtbarkeit?
Um ein Gefühl für die Sichtbarkeit in den Suchmaschinen zu bekommen, eignen sich Tools wie Sistrix oder Xovi. Sistrix bietet die kostenlose Abfrage des Sichtbarkeitsindexes an. Der Index bewertet die Website im Hinblick auf das Suchvolumen der Keywords, den Wettbewerb und Rankingpositionen. Je nach Branche, Websitegröße und SEO-Arbeit ist der Index unterschiedlich zu bewerten. So hat Amazon etwa mit 2.500 einen extrem hohen Index. Auch t3n hat mit knapp 20 Punkten eine sehr große Sichtbarkeit. Oftmals haben aber auch Werte im Bereich zwischen 0,01 und 0,9 eine sehr hohe Relevanz. Dies richtet sich vor allem an lokale Unternehmen oder spezifische Themen mit wenigen Suchanfragen.
2.2 Indexierte Seiten – gelistete Seiten in der Suchmaschine
Mit dem Suchoperator bekommt ihr einen Überblick darüber, welche Seiten einer Website bei Google theoretisch gefunden werden können. Wenn ihr mit 45.000 Seiten indexiert seid und der Wettbewerber 250.000 Ergebnisse hat, könnt ihr die Größe des Wettbewerbers besser einschätzen. Die Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die reine Anzahl der Seiten noch nichts über deren Qualität aussagt.
site:musterseite.de
2.3 Content-Analyse – Texte mit Mehrwert
Um für ein bestimmtes Keyword gefunden zu werden, benötigt ihr gute suchmaschinenoptimierte Texte. Als Orientierung eignen sich die bereits rankenden Seiten der Konkurrenz. Wie lang sind ihre Texte und welche Informationen werden vermittelt?
Wenn die ersten Top-4-Rankings ungefähr 1.000 Wörter aufweisen, dann sollte der eigene Text im Optimalfall mehr Wörter beinhalten. Ein Kategorietext von nur 300 Wörtern würde mit den Wettbewerbern kaum in Konkurrenz treten.
Ein geeignetes Tool, um die eigenen Texte zu optimieren, ist WDF*IDF. Fertige Websites oder Texte können auf ein Keyword getestet werden. Dabei gibt das Tool Begriffe aus, die auf den Top-15-Seiten häufig aufgegriffen werden. Fehlende Keywords können im eigenen Text ergänzt werden. So wird sichergestellt, dass der eigene Beitrag alle wichtigen Bereiche behandelt und einen Mehrwert schafft.
Aber auch hier sollten die Daten mit Vorsicht verarbeitet werden. Oft werden Keywords angezeigt, die nicht unbedingt passen.
Neben den Texten können auch Rich Media wie Grafiken, Videos, User-Generated-Content oder interaktiver Inhalt das Ranking ungemein beeinflussen. So können Websites ohne viel Text, aber beispielsweise mit vielen interaktiven Inhalten auf den besten Positionen ranken. Es kann sinnvoll sein, bei einer Wettbewerbsanalyse nach der verwendeten Content-Form zu unterscheiden.
3. Pagespeed, Mobile First, Backlinks – Metriken vergleichen und mit Vollgas überholen!
Mit gängigen Tools könnt ihr den Pagespeed, die Nutzererfahrung für mobile Endgeräte und das Backlinkprofil analysieren. Dieses Wissen hilft euch, eure Stellung im Markt genauer einzugrenzen. Baut eure Stärken weiter aus und arbeitet aktiv an euren Schwachstellen!
3.1 Pagespeed – Schnelligkeit gewinnt!
Viele Nutzer springen ab, wenn die Website nicht schnell genug geladen wird. Gerade auf mobilen Endgeräten ist das ein großes Problem. Daher sollte der Pagespeed unbedingt optimiert werden. Einen ersten Anhaltspunkt gibt das Google Tool Pagespeed Insights.
Schnelle Ergebnisse bringen vor allem die Komprimierung von Bildern und das Minimieren von CSS und JavaScript-Dateien.
3.2 Mobile First – Darstellung auf mobilen Endgeräten
Google folgt dem Motto Mobile First. Wer seine Website nicht für die Nutzung von mobilen Endgeräten optimiert hat, rankt schlechter. Um zu testen, ob eine Website für mobile Endgeräte ausgelegt ist, eignet sich das Tool von Google.
3.3 Backlinks – Empfehlungen anderer Websites
Wenn eine andere Website auf die eigene Seite verweist, sieht Google diesen Link als Empfehlung. Ein guter Link sorgt bestenfalls für mehr Traffic und somit indirekt für bessere Rankings. Dafür sollte der Inhalt auf der Seite einen Mehrwert bringen und somit die Nutzersignale wie etwa eine hohe Verweildauer verbessern. Viele hochwertige Backlinks von themenähnlichen Websites sind daher von großer Bedeutung. Hierfür eignen sich Tools wie Backlink Checker, Ahrefs oder Backlink-tool.org.
4. Erfolgsfaktor Wettbewerbsanalyse!
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, herauszufinden, wie die eigene Website positioniert ist. Die Google-Suche und zahlreiche Tools bieten viele Anhaltspunkte. Je nach Branche und Angebot solltet ihr Vergleichskriterien definieren und umfangreich analysieren. Neben den hier vorgestellten Anpassungen kann die Analyse noch um Backlinks, die Optimierung für mobile Endgeräte oder die Ladegeschwindigkeit der Seite erweitert werden. Aber erst mal einen Schritt nach dem anderen. Schon kleine Anpassungen können große Wirkung zeigen, sodass ihr für eure Wettbewerber eine große Konkurrenz darstellt.
Hallo,
vielleicht nochmal zur Ergänzung,
im Artikel wurde zum Thema „Backlinks“ gesagt –
„Ein guter Link sorgt bestenfalls für mehr Traffic und somit indirekt für bessere Rankings. Dafür sollte der Inhalt auf der Seite einen Mehrwert bringen und somit die Nutzersignale wie etwa eine hohe Verweildauer verbessern.“
Die Notwendigkeit von Backlinks erhebt sich allerdings nicht ausschließlich durch den Traffic und den daraus resultierenden besseren Ranking.
Backlinks können möglicherweise auch direkten Einfluss auf das Ranking ausüben.
Zudem ist noch ein weitere Vorteil dass die Webseite schneller in den Google Index aufgenommen und richtig eingeordnet wird.
Vor kurzen habe ich erst einen Guide fertiggestellt, mit langer und intensiver Recherchearbeit um das Thema Backlinks rundum abzuhandeln.
https://colorando.de/de/blog/wie-man-gute-backlinks-generiert-universal-guide-2019
Ein weiterer interessanter Punkt aus diesem Beitrag von Alina Pelikan ist noch der Pagespeed Faktor. Google bewertet defintiv schnellere Seiten als besser, beste Beispiel dafür ist die eigene Google Anwendung von AMP (Accelerated Mobile Pages).
Allerdings sei auch hier gesagt, der PageSpeed Insights Test der Google Developers ist nicht das Maß aller Dinge. Oft hört man, wie Seitenbetreiber ihre gesamte Seite auf den Kopf stellen um einen Wert 100/100 zu erzielen. Dafür empfehle ich einfach mal die großen Seiten durch den Test zu jagen. Ab 80 aufwärts kann man zufrieden sein, alles andere ist eine überoptimierung.
Denkt an die 80/20 Regel.
mfg
Colorando