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Raketen-Discounter Astra im vierten Startversuch erfolgreich

Aufatmen bei Astra. Im vierten Versuch erreicht eine Rakete der aktuellen Version 3.3 die Umlaufbahn. Damit kann die kommerzielle Nutzung beginnen.

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Die Astra-Rakete kurz vor dem Start. (Screenshot: t3n / Youtube)

Astra Space gelingt nach drei Fehlschlägen erstmals ein erfolgreicher Raketenstart. Das „Launch Vehicle 0007“ ist am Samstagmorgen von der Astra-Startplattform auf Kodiak Island vor der Küste von Alaska gestartet und hat eine Flughöhe von 500 Kilometern erreicht.

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Erneut war die nur 13 Meter hohe Rakete mit einer Testnutzlast für das Raumfahrt-Testprogramm des US-Verteidigungsministeriums ausgestattet. Diese Nutzlast hatte Form und Gewicht eines konventionellen Satelliten, war aber nicht für ein Deployment im Orbit vorgesehen, sondern sollte lediglich authentische Messungen ermöglichen. Astra hofft nun, in die Abarbeitung seiner vollen Auftragsbücher einsteigen zu können. Das folgende Video zeigt den Launch etwa bei einer Stunde und 44 Minuten:

Astra baut Alltagsraketen

Das 2016 gegründete Unternehmen Astra will mit seinen in Serie gefertigten, kostengünstigen und ständig weiterentwickelten Raketen einen großen Anteil am wachsenden Markt für Kleinsatellitenstarts erobern. Das Startsystem des Unternehmens ist so konzipiert, dass es äußerst mobil und flexibel ist. So werden die Raketen beispielsweise in Standardcontainern zum Startplatz transportiert.

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„In vielerlei Hinsicht ist die Technik, die in ein Auto einfließt, komplexer als die in einer Rakete. Aber sie sind in der Lage, Autos für wenige Zehntausend Dollar zu bauen“, sagte Astra-CTO Adam London in einem Interview auf der Firmen-Website. Heutzutage gebe es noch keine Raketen, die so erschwinglich wie ein Auto seien. Genau diese Lücke wolle Astra schließen.

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Astra hat bereits zwei Testflüge ohne Nutzlast in die Erdumlaufbahn unternommen. Im September 2020 hatte die Rakete 3.1 des Unternehmens kurz nach dem Start ein Steuerungsproblem und stürzte auf die Erde zurück. Im Dezember desselben Jahres erreichte Rakete 3.2 fast den Weltraum, doch ging ihr der Treibstoff aus, kurz bevor sie die Orbitalgeschwindigkeit erreichte. Mit der neuen Trägerraketenvariante 3.3 will Astra das Problem des Treibstoffverbrauchs gelöst und die Leistung der Oberstufe verbessert haben. Dabei ist das neue Modell anderthalb Meter höher als seine Vorgänger.

Dennoch war auch der dritte Startversuch gescheitert. Anfang September sollte eine Astra-Rakete den Orbit erreichen. Der Start erwies sich zwar letztlich als erfolglos, war dabei aber besonders spektakulär. Denn die Rakete kippte unmittelbar nach dem Start der Triebwerke leicht ab, fing sich dann wieder und bewegte sich zunächst etwa 15 Sekunden lang seitwärts, bevor sie doch noch aufstieg. Dabei hatte sie aber soviel Treibstoff verbraucht, dass der Start abgebrochen werden musste.

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Tägliche Starts geplant, Recycling kein Thema

Die Ziele des Unternehmens sind ambitioniert. Durch die extrem niedrigen Preise und die hohe Modularität ihrer Raketen will Astra letztlich in die Situation kommen, tägliche Satellitenstarts durchzuführen. Darin sieht London riesiges Potenzial. „Wenn man einen Satelliten in der Umlaufbahn hat und er ausfällt, muss man schnell einen anderen dorthin zurückbringen“, gibt er zu bedenken und ergänzt: „Wenn man eine Konstellation von Tausenden von Satelliten starten will, will man nicht sechs Monate zwischen den Starts warten. Unsere Idee ist es, einige wenige Satelliten fast täglich genau dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden, sodass man eine Konstellation in ein oder zwei Jahren statt in fünf Jahren aufbauen kann.“

Die Auftragsbücher Astras sind gut gefüllt. Das Unternehmen hat Verträge für mehr als 50 Starts unterzeichnet, die zusammen einen Umsatz von mehr als 150 Millionen Dollar bedeuten, sagte Kemp im August gegenüber dem Weltraum-Magazin Space.

Anders als bei SpaceX oder Rocketlab spielt der Gedanke der Wiederverwendung der einzelnen Raketenstufen keine Rolle. Astra setzt voll auf möglichst billige Produktionsverfahren. Alles muss sich dem Preis unterordnen. Zwar ist Astra noch weit davon entfernt, Raketen zum Preis eines Autos zu bauen – kann aber bereits für eine halbe Million Dollar liefern.

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Seit dem 1. Juli 2021 ist die Astra Space Inc. als erstes Weltraum-Unternehmen an der New Yorker Nasdaq notiert. Der Börsengang erfolgte durch die Übernahme der bereits börsennotierten Spac Holicity Inc.

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