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Ray Kurzweil: So erklärt der Digitalprophet seine Prognosen

Der Google-Manager ist berühmt für seine polarisierenden Prognosen. Auf der Cebit erklärt Ray Kurzweil, wie sie zustande kommen – auch wenn er mit seinen Thesen nicht immer richtig liegt.

Von Lisa Hegemann
2 Min. Lesezeit
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Ray Kurzweil, Visionär und Zukunftsforscher, auf der Cebit. (Foto: Deutsche Messe)

Ray Kurzweil hat zur Cebit genau das mitgebracht, was seine Zuschauer sehen wollen: eine Präsentation voller Prognosen. Er sagt, dass wir in 15 Jahren fast nur noch Strom aus Solarenergie gewinnen werden. Er sagt, dass wir unsere Mode dank Open-Source selbst kreieren und ausdrucken werden. Er sagt, dass die künstliche Intelligenz ein zusätzliches Tool des Menschen wird, mit dem er noch mehr erreichen kann.

  „In zehn Jahren werden Technologien 10.000 Mal stärker sein als jetzt.“

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Das sei wie mit Leitern: „Vor ein paar Millionen Jahren konnten wir die Früchte in einer Baumkrone nicht erreichen“, so der Google-Manager auf der Sakura-Stage. „Deswegen haben wir ein Werkzeug gebaut, mit dem wir das können.“ Genauso werde auch künstliche Intelligenz funktionieren. Sie werde uns helfen, Neues zu erreichen: „In zehn Jahren werden Technologien 10.000 Mal stärker sein als jetzt.“

Volles Haus beim Vortrag von Ray Kurzweil auf der Cebit. (Foto: Deutsche Messe)

Mit genau solchen Prognosen hat sich Ray Kurzweil in den vergangenen Jahren einen Namen als Digitalprophet gemacht. Als viele Experten das Internet noch für Nerdkram hielten, sagte er voraus, dass es eines Tages weltweit genutzt und Zugriff auf Daten überall ermöglichen würde. 1990 prognostizierte er, dass ein Computer bis zum Jahr 2000 den Menschen im Schachspielen schlagen würde. Nur zwei seiner Thesen, mit denen er recht behalten sollte.

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Ray Kurzweil und die Frage des exponentiellen Denkens

Auf der Cebit erklärt der Manager, wie er zu seinen Prognosen kommt. Kurzweil unterscheidet zwischen linearem und exponentiellem Denken. Als Beispiel nennt er das Humangenomprojekt aus dem Jahr 1990. Damals nahmen sich Wissenschaftler vor, die menschliche DNA bis 2005 zu entschlüsseln. Doch als 1997 erst ein Prozent sequenziert gewesen sei, seien viele skeptisch geworden, sagt Kurzweil. Sie argumentierten, dass man bei dem Tempo erst in 700 Jahren fertig sei. Der Visionär nennt das als ein Beispiel für lineares Denken. Betrachtete man die Daten jedoch exponentiell, dann sei man fast fertig gewesen. Deswegen sei die Prognose, die Wissenschaftler seien im Jahr 2005 fertig, völlig korrekt gewesen. Die Forscher übertrafen die Erwartungen sogar – vollständig entschlüsselt war das Genom bereits 2003.

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Trotz zutreffender Prognosen musste Kurzweil schon Kritik einstecken. Er sagte beispielsweise ein mit Hilfe von Sensoren selbstfahrendes Auto bis 2009 voraus und ging davon aus, dass wir bis zu diesem Jahr auch alle Texte nur noch mit Spracherkennung schreiben. Das ist so nicht eingetreten. Selbst heute, acht Jahre später, entsteht ein Artikel wie dieser immer noch ganz klassisch mit zehn Fingern auf einer Tastatur.

Korrektur: In einer ersten Version dieses Artikels stand, dass die Graphen, die Kurzweil auf der Cebit zeigte, linear waren. Das ist so nicht korrekt. Er nutzte die logarithmische Darstellung.

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logarithmika

das sind logarithmische Kurven, die sehen so linear aus, genauer betrachtet sind sie das aber nicht, siehe Beschriftung

Antworten
Lisa Hegemann

Wenn es nur logarithmische Kurven wären, klar. Aber die Graphen, die er zeigte, waren nicht nur logarithmisch, sondern teils auch linear. Und selbst, wenn das nicht so wäre, bestünde trotzdem ein Unterschied zwischen einer exponentiellen und einer logarithmischen Funktion.

Antworten
Lisa Hegemann

Ah, danke für den Hinweis. Man lernt nicht aus. ;)

Lisa Hegemann

Woran seht ihr, dass das eine logarithmische Darstellung ist? Edit: Ich habe mir das Bild auch noch mal angeguckt und dort ist es tatsächlich eine logarithmische Darstellung. Da ich die anderen Folien jetzt nicht mehr einzeln nachvollziehen kann, habe ich den Teil aus dem Text rausgenommen. Danke für eure Hinweise! :)

Thomas Rose

Text To Speech ist mittlerweile auch Realität. Kann jedes iPhone. Die meisten nutzen es wohl nicht, weil sie es nicht wissen.

Dieser Text entstand ganz modern mit einem Mund und einem Telefon.

Antworten
Lisa Hegemann

Na komm. Dass es Text To Speech gibt, ist ja nicht die Frage. Aber dass die meisten Texte so entstehen, wie es Kurzweil prognostizierte, stimmt definitiv nicht. Vor allem, weil die Programme schlicht noch nicht gut genug sind.

Antworten
Thomas Rose

Ok, hast gewonnen. Du bist schlauer als Kurzweil.

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