Anzeige
Anzeige
Fundstück

Dieser Robo-Fisch wird von menschlichen Herzzellen angetrieben

Forschende der US-amerikanischen Universitäten Emory und Harvard haben einen Cyborg-Fisch entwickelt, der über 100 Tage lang aus eigener Kraft geschwommen ist – angetrieben von menschlichen Herzzellen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Modell des Robofisch. (Screenshot: t3n / Harvard)

Aus einer Kooperation der Harvard-Universität aus Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts und der Emory-Universität im US-Bundesstaat Atlanta ist ein rudimentärer Cyborg-Fisch entstanden, dessen Robo-Anmutung auf einem einfachen, aber dennoch beeindruckenden Modell besteht.

Ein Fischschwanz, der vom Herzschlag angetrieben wird

Anzeige
Anzeige

Für die Umsetzung eines als „Fisch“ zu bezeichnenden Versuchsobjektes haben sich die Forschenden entschieden, weil dieser eine vergleichsweise einfache Methode der Fortbewegung verwendet. Es bedarf lediglich eines koordinierten Hin- und Herschwingens der Schwanzflosse. Eine intelligente Steuerung ist für diesen Vorgang nicht erforderlich.

Das Ziel des Versuches lag entsprechend nicht darin, auf Dauer schwimmende Cyborgs zu erschaffen, sondern diente dem Zweck, Grundlagenerkenntnisse für die Züchtung organischer Kunstherzen zu generieren. Entsprechend reduziert ist der Versuchsaufbau.

Anzeige
Anzeige

Das Design des Fisches besteht aus einem flexiblen Schwanz, der auf jeder Seite mit einer Schicht aus Herzmuskelzellen (sogenannten Kardiomyozyten, die aus Stammzellen stammen) versehen ist. Die verhalten sich, wie sich Herzmuskelzellen eben verhalten. Wenn sich die Zellen der einen Schicht zusammenziehen, wird der Schwanz in diese Richtung gezogen, und wenn sich die Zellen auf der anderen Seite zusammenziehen, wird der Schwanz in die entgegengesetzte Richtung gezogen.

Anzeige
Anzeige

Das Erstaunliche an dieser Anordnung ist, dass sich die beiden Schichten von Muskelzellen offenbar gegenseitig anregen und so zu einer Synchronizität führen. Wenn sich eine Seite zusammenzieht, wird die andere Seite gedehnt. Diese Dehnung öffne einen „mechanosensitiven Proteinkanal“, der dazu führe, dass sich die Schichten gegenseitig beeinflussen, so die Forschenden.

Erfolg bringt Forschende dem künstlichen Herzen näher

Der Herzzellenfisch verfüge außerdem über einen einfachen, schrittmacherähnlichen Mechanismus, der die Frequenz und den Rhythmus dieser Kontraktionen autonom reguliert, sodass der Schwanz eine angemessene Hin- und Herbewegung vollziehe. Im Versuch zeigte sich dann, dass die Muskelzellen ohne zusätzliche Beeinflussungen wie ein geschlossener Kreislauf funktionierten und den Fisch über 100 Tage lang antreiben konnten.

Anzeige
Anzeige

Dabei wurde der Fisch mit zunehmendem Training immer besser, bis er sich mit ähnlichen Geschwindigkeiten wie ein Zebrafisch durch das Wasser bewegen konnte. All das stimmt die Forschenden zuversichtlich. Denn die erfolgreiche Nachbildung der biophysikalischen Funktionsweise des Herzens und der sich selbst erhaltenden Mechanismen, die es unaufhörlich schlagen lassen, bringt sie dem Ziel, künstliche Herzen aus denselben organischen Bestandteilen herzustellen, aus denen auch unser Körper besteht, näher.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige