SAP, Telekom, Siemens: Konzerne planen eine KI-Gigafabrik in Deutschland

Die USA setzen mittlerweile viel Geld auf KI. An vorderster Front steht dabei die sogenannte Stargate-Initiative, die durch Unternehmen wie OpenAI und Oracle vorangetrieben wird. Sie sieht vor, bis zu 20 Rechenzentren in den nächsten Jahren in den USA zu errichten. Die Investitionen für die KI-Gigafabriken sollen sich dabei umgerechnet auf bis zu 500 Milliarden Euro belaufen. Um nicht von den USA im KI-Rennen abgehängt zu werden, gibt es jetzt auch eine Initiative und erste Interessenten aus der EU.
So soll die KI-Gigafabrik nach Deutschland kommen
Wie das Handelsblatt berichtet, befinden sich aktuell mehrere deutsche Unternehmen in Verhandlungen. Ziel sei es, eine gemeinsame Bewerbung bei der EU einzureichen, um hierzulande eine KI-Gigafabrik zu errichten. Zu den Verhandlungspartnern zählen demnach SAP, die Deutsche Telekom, Ionos sowie Siemens und die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl, Kaufland und weitere Unternehmen gehören.
SAP-Vorstandsmitglied Thomas Saueressig betonte gegenüber dem Handelsblatt, dass ein solches Vorhaben nur in Partnerschaft zu realisieren wäre. Noch müsse man aber überprüfen, welcher Weg der richtige sei. Zu den offenen Diskussionspunkten zählt unter anderem noch, wo die KI-Gigafabrik entstehen könnte. Die Anlagen sollen mit insgesamt 100.000 KI-Chips ausgestattet werden. Dementsprechend wird viel Platz für den Bau benötigt.
Die EU plant aktuell insgesamt fünf KI-Rechenzentren an verschiedenen Standorten. Noch haben die deutschen Unternehmen bis zum 20. Juni 2025 Zeit, ihr Interesse gegenüber der Europäischen Union zu bekunden. In einem ersten Entwurf schlägt die EU vor, dass sich für die Errichtung und den Betrieb Konsortien bilden, die dann mit dem Staat zusammenarbeiten. Laut diesen Plänen kämen 35 Prozent der Investitionen für die KI-Gigafabrik vom Staat und der Rest des Geldes von den zusammenarbeitenden Unternehmen.
Laut Handelsblatt hat auch die deutsche Regierung ein enormes Interesse daran, dass die KI-Gigafabrik hierzulande errichtet wird. Im Koalitionsvertrag steht geschrieben, dass mindestens eine der Anlagen nach Deutschland geholt werden soll. Aber auch Digitalminister Karsten Wildberger teilte mit, dass es noch viele offene Fragen gäbe. Ob der Zusammenschluss der deutschen Konzerne klappt und ob die KI-Gigafabrik wirklich in Deutschland gebaut wird, muss sich also noch zeigen.