
So könnte es gewesen sein, sagen die Forschenden am MIT in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts. Ein großer Mond, den sie Chrysalis nennen, habe sich mehrere Milliarden Jahre lang um den Saturn gedreht.
Vor ungefähr 160 Millionen Jahren soll Chrysalis seinem Wirtsplaneten dann zu nah gekommen und dabei zerstört worden sein. Das könnte mehrere Folgen ausgelöst haben, die die Forschenden jüngst im Wissenschaftsmagazin Science beschrieben haben.
War bis zu diesem Zeitpunkt die Achsenneigung des Saturn weitgehend synchronisiert mit der seines Nachbarn Neptun, habe sich der Saturn durch die Wucht des Aufpralls aus dessen Gravitationsfeld gerissen, so eine der Schlussfolgerungen. Das erkläre, warum sich der Planet in seinem höchst ungewöhnlichen Winkel von 26,7 Grad dreht.
Weil Chrysalis nach Berechnungen des MIT etwa so groß gewesen sein muss wie Iapetus, der drittgrößte der 83 Saturnmonde, müsse der Aufprall eine gewaltige Kraft freigesetzt haben, die den Mond förmlich zerfetzt habe.
Ebendiese Fetzen könnten dann den berühmten Ring um den Saturn gebildet haben, von dem schon bislang davon ausgegangen worden war, dass er nur etwa 100 Millionen Jahre alt sei.
Ihre Theorie stützen die MIT-Forschenden auf die Auswertung von Gravitationsfelddaten, die die Nasa-Raumsonde Cassini während ihrer jahrelangen Arbeit in der Umlaufbahn des Saturn gesammelt hatte.
Das Ziel der Messungen bestand darin, die Verteilung der Masse im Inneren des Saturns zu modellieren, um festzustellen, ob sich daraus Hinweise auf die ungewöhnliche Neigung finden lassen.
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