„Wir haben das Schlimmste vielleicht noch vor uns!“ Diese aufmunternde Bemerkung hat der in jüngster Zeit vor allem als Philanthrop bekannte Gates in einem Interview mit der Financial Times getätigt. Er sehe die Coronapandemie als noch lange nicht vorbei an, ließ er wissen.
Immerhin könne es noch eine Variante geben, die „noch übertragbarer und noch tödlicher“ sei. Dieses Risiko liege „weit über fünf Prozent“. Allerdings, so fügte er an, wolle er wegen dieser Prognose aber bitte nicht als „Stimme des Untergangs“ wahrgenommen werden. Immerhin sei das Eintreten eines 5-Prozent-Risikos nicht sehr wahrscheinlich.
„Wir laufen immer noch Gefahr, dass diese Pandemie eine Variante hervorbringt, die noch übertragbarer und noch tödlicher ist“. Bill Gates, Mai 2022
Bessere Impfstoffe müssen her – fordert Gates
Deshalb seien „dringend Impfstoffe mit längerer Wirkungsdauer erforderlich, die eine Infektion verhindern“ können. Bekanntlich leiden die derzeit verfügbaren Impfstoffe daran, dass sie nach relativ kurzer Zeit einer Auffrischung bedürfen und zudem keine sterile Immunität hervorrufen.
Geimpfte können selbst weiterhin erkranken und auch andere weiterhin anstecken. So ist der einzige realistische Schutz, den aktuelle Impfstoffe bieten, der vor einem schweren Verlauf der Lungenkrankheit Covid-19. Hier hofft Gates auf deutlich bessere Impfstoffe in der Zukunft.
Mit dieser und ähnlichen Fragestellungen hat sich Gates in seinem am 3. Mai 2022 erscheinenden Buch „How to Prevent the Next Pandemic“ (Wie wir die nächste Pandemie verhindern können) beschäftigt.
Darin beschreibt der Multimilliardär einen ganzen Strauß an Ideen, die letztlich in ihrer Gesamtheit dazu beitragen sollen, dass die Coronapandemie die letzte Pandemie gewesen sein soll, die die Menschheit auf diese Weise kalt erwischen konnte.
Schnelle Eingreiftruppe könnte Pandemien im Frühstadium stoppen – glaubt Gates
Als wichtigsten Schritt – noch deutlich vor der Verbesserung der Impfstoffe – sieht er dabei die Einrichtung einer internationalen Eingreiftruppe. Investitionen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar pro Jahr seien nötig, so Gates, um eine feuerwehrähnliche Gruppe von Einsatzkräften, das GERM-Team, zu etablieren.
GERM wäre ein rund 3.000-köpfiges Team von Einsatzkräften, dessen einzige Priorität die Pandemieprävention ist sein sollte. Zusammensetzen müsste sich das Team aus einer Reihe von Spezialisten verschiedenster Kompetenzbereiche – von Epidemiologen und Datenwissenschaftlern über Logistikexperten bis hin zu solchen mit Kommunikations- und Diplomatiekenntnissen, schlägt er vor.
Optimalerweise würde das Team so aufgestellt, dass es bei jedem Anzeichen eines Ausbruchs schnell reagieren und mit verschiedenen Ländern zusammenarbeiten kann, um deren lokale Gesundheitssysteme zu stärken. „Wir müssen wissen, wenn viele Menschen mit einer neuen Art von Husten auftauchen“, meint Gates.
Investitionen im Angesicht der Tragödie absolut vertretbar – rechnet Gates vor
Investitionen in diagnostische Geräte zum Erregernachweis seien ebenso erforderlich wie der Aufbau von Fabriken zur schnellen Herstellung von Impfstoffen. Dann allerdings hätte die Eingreiftruppe ihr Ziel nicht erreicht: „Wir wollen einen Ausbruch stoppen, bevor wir eine weltweite Impfkampagne durchführen müssen.“
„Es erscheint mir unvorstellbar, dass wir diese Tragödie sehen und nicht im Namen der Bürger der Welt diese Investitionen tätigen“, beschwerte sich Gates im Interview. Das moderne Leben sei auch nicht gerade hilfreich, fügte er hinzu:
„Jeder, der sich mit Infektionskrankheiten befasst, hat Angst vor vom Menschen übertragbaren Atemwegsviren. Je mehr Menschen reisen und je stärker die Interaktion zwischen wilden Arten und Menschen ist, desto größer ist das Risiko von zoonotischen, artenübergreifenden Krankheiten.“
Schuster bleib bei deinen Leisten.
Bill Gates hört sich an als ob er ein Arzt, Virologe oder Epidemieologe wäre und er wissen würde, was für die Menschheit das Beste wäre… das ist nicht gut.