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Kolumne
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Schluss mit falscher Motivation: Wie Chefs ihre Mitarbeiter wirklich erreichen

„Lass sie deine Vision spüren, lass sie das Ziel lieben“ – wie bitte? Motivation ist nicht Manipulation. Und eine Führung, die Visionen und höheren Zielen dient, ist eine, die den Menschen aus dem Blick verliert.

3 Min.
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Manipulation ist keine Motivation. (Foto: PeopleImages.com - Yuri A / Shutterstock)

Gute Führung ist transformationale Führung. Wer irgendwas mit Leadership lernt, der kommt an dieser Wahrheit nicht vorbei. Die Idee dahinter: Chefs und Team-Mitglieder stehen nicht einfach in einem Austausch – Leistung gegen Geld und Anerkennung. Das wäre transaktionale Führung. Transformationale Führung geht weiter: Die Mitarbeitenden werden so geführt, dass sich ihre Ziele, Werte und Visionen den Zielen der Organisation anpassen. So entsteht intrinsische Motivation. Klingt toll? Na sicher. Aber möchten Sie selbst transformiert werden, um andererleute Ziele zu erreichen?

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Mit diesem Führungsstil vergraulen Chefs die Schlauen zuerst. Gemeint sind jene Menschen, die Manipulationsversuche durchschauen und als das erkennen, was sie sind: komplett respektlos.

Das Konzept der transformationalen, sprich der visionären, Führung ist gut gemeint und seine Überlegenheit gegenüber einem reinen Anreizsystem belegt. Und doch schafft es gleich mehrere Probleme. Das liegt an der Umsetzung. Visionen werden als hohe Ideale verkauft – während alle, die noch klar denken können, wissen, dass es um Unternehmensziele geht. Das wäre in Ordnung, wäre es nicht so fürchterlich verpönt. Also bekommt die Arbeit einen Sinn und die Bilanzsumme wird zum Ideal. Das wird in die Teams getragen und die Menschen werden transformiert. Doch Motivation ist nicht Manipulation. Das muss besser gehen.

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Wäre das nicht toll?! Nö.

Eine Herausforderung, die die moderne Arbeitswelt mit sich bringt, ist die toxische Positivität. Plötzlich muss man alles gut finden, was irgendjemand als Vision bezeichnet hat. Was in der Praxis passiert: Ziele werden als hohes Ideal dargestellt.

Harte Einschnitte im Team sind dazu da, das Leben der Kundinnen und Kunden zu verbessern. Und die krasse Mehrbelastung ist eigentlich im Interesse der Angestellten. Ich höre von Menschen, die nach und nach viel mehr Aufgaben bekommen und denen das mit einem strahlenden Lächeln als Ganzheitlichkeit verkauft wird – obwohl eigentlich schlicht zwei drei Leute mehr eingestellt werden müssten. Wer dem nicht gewachsen ist, dem fehlt die Selbstwirksamkeit. Die Lösung liegt in Selfcare, Work-Life-Balance und Meditation, also bei der Person selbst.

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„Wäre es nicht toll, wenn..?!“ ist ein Satz, den eine Klientin von mir sehr häufig von ihrer Vorgesetzten hört. , sagt sie. Nö. Ist mir eigentlich egal. Nicht, weil sie nicht gern für ihre Firma arbeitet. Sondern weil sie ihre eigenen Antreiber hat und die reichen ihr völlig.

Vom Wir zum Du

Und genau diese Haltung gibt einen Ansatz dafür, wie transformationale Führung besser laufen könnte. Vielleicht müssen die Mitarbeitenden einfach  mal gefragt werden: Was wäre denn toll für dich?

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Eine Arbeit, die Visionen und höheren Zielen dient, ist eine, die den Menschen aus dem Blick verliert. Dann müssen wir über transaktionale und transformationale Führung gar nicht mehr reden, dann sind wir nämlich zurück im Schraubenwerk der Industrialisierung, bei der jede Person darauf optimiert wird, ihren Arbeitsschritt effizient-fehlerfrei zu erledigen. Und wie es ihm oder ihr dabei geht, ist egal.

Aber Menschen zählen. Das Wir ist wichtig, aber was ist mit dem Du? Oder deinem Ich, wenn wir schon dabei sind. Nur die wenigsten Angestellten arbeiten, weil sie Führungskräfte als Heilsbringer ansehen, deren Visionen die Welt retten. Sie arbeiten, weil ihr Job Teil ihres Selbstbilds ist, sie ihre Kolleg:innen mögen und gern Zitronenpfefferkäse essen. Und Zitronenpfefferkäse ist teuer.

Eine transaktionale Führung die auf Motivation – intrinsische Motivation, yay! – abzielt, muss also bei den Angestellten ansetzen, nicht bei den Unternehmenszielen, äh, Unternehmensvisionen meine ich natürlich. Ach, ist eh das Gleiche. Anstatt großer Reden zu schwingen und zu benennen, was die Angestellten bitte toll finden sollen, könnte man also einfach mal nachfragen: Was beschäftigt dich? Wonach strebst du? Und was können wir tun, um uns dem gemeinsam zu nähern? Und ganz ehrlich: Welche Rolle spielt die Arbeit in deinem Leben? Was findest du toll?

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Visionäre Führung ist mutige Führung. Und die wäre das Gegenteil von Manipulation. Muss man sich trauen.

Führungsstile: Diese sechs solltest du kennen

Führungsstile: Diese sechs solltest du kennen Quelle: Anija Schlichenmaier
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