Gravierende Sicherheitslücke in Dating-Apps: Nutzer konnten bis auf 2 Meter genau getrackt werden
Auch wenn Dating-Apps dazu gedacht sind, dass Menschen sich kennenlernen, sollte eine gewisse Anonymität aufrechterhalten werden. Das gilt vor allem für den Standort von Personen, die die Apps nutzen. Wie Forscher:innen der belgischen Universität in Löwen festgestellt haben, konnten Dritte bei vielen Dating-Apps lange Zeit den Standort von Nutzer:innen auf bis zu zwei Metern genau herausfinden.
So konnten Dating-App-Nutzer:innen getrackt werden
Die Sicherheitslücke betraf die Dating-Apps Badoo, Bumble, Grindr, Hinge, Hily und happn. Normalerweise zeigen die Apps den Standort von Nutzer:innen nur ungefähr in ihrem Profil an. Allerdings ist Standortmessung deutlich genauer, wenn Filter bei der Suche genutzt werden. So können Nutzer:innen etwa einstellen, in welchem Radius um sie herum Personen angezeigt werden sollen.
Laut den Forscher:innen war es durch diesen Filter in den besagten Apps möglich, den Standort von Nutzer:innen ziemlich genau zu triangulieren. Dritte hätten dafür lediglich anhand des Profils den ungefähren Standort – etwa eine Stadt – aufsuchen und sich dann mit aktiviertem Filter darin bewegen müssen. Sobald das „Ziel“ vom Filter herausgenommen wird, wissen sie, dass sie sich zu weit entfernt haben.
Wiederholen sie diese Methode mehrmals, können sie den aktuellen Standort von Nutzer:innen herausfinden. Gegenüber Techchrunch verrieten die Wissenschaftler:innen, dass dies ein enormes Risiko für die Nutzer:innen birgt. Sei es durch mögliche Stalker oder in Regionen der Welt, in denen Homosexualität verfolgt wird.
Wie wurde das Problem behoben?
Die Forscher:innen haben ihre Entdeckung schnellstens an alle betroffenen Dating-Apps geschickt. Und diese haben entsprechende Maßnahmen ergriffen, um dem Triangulieren von Nutzer:innen einen Riegel vorzuschieben. Dabei ist die Lösung simpel: Die Filter wurden einfach ungenauer eingestellt.
Die exakten Koordinaten werden nun aufgerundet, was zu einem ungenauen Standort führt. Laut den Forscher:innen soll sich so eine Ungenauigkeit von etwa einem Kilometer ergeben. Ob das Triangulieren in der Realität ausgenutzt wurde, ist nicht bekannt.