Smart-Thermostat-Startup Tado holt sich frische Millionen und plant Börsengang
Tado erhält weitere 38 Millionen Euro aus einer Finanzierungsrunde, an der sich neben Altinvestoren Amazon, Eon, Siemens und Total auch die Noventic Group als Neuinvestor beteiligt hat. Die Noventic-Gruppe hat sich auf digitale Lösungen für die Wohnungswirtschaft und Gewerbeimmobilien spezialisiert.
Wohnungswirtschaft und Gewerbeimmobilien als neue Zielgruppe
Damit hat Tado nun einen Fuß in der Tür der Großobjekte. Vermieter erhalten über die neue CO2-Steuer deutliche Anreize, in die Energieeffizienz ihrer Objekte zu investieren. Hier könnten die intelligenten Heizungssteuerungen aus München Teil eines Modernisierungskonzeptes werden. Mit mehr als 50 Millionen Mietwohnungen in Europa ist das Potenzial tatsächlich riesig. Allein Noventic hat nach eigenen Angaben bereits 8,2 Millionen Wohnungen mit digitaler Technik ausgestattet und versteht sich als „Wegbereiter für klimaintelligente Gebäude“.
Tado wird mit der neuen Finanzierungsrunde laut Handelsblatt mit einem dreistelligen Millionenbetrag bewertet und ist nach dieser Einschätzung auf dem besten Weg zum Einhorn. Auch auf der Umsatzseite schätzen Branchenkenner Tado auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Die 100-Millionen-Marke soll in den nächsten zwei Jahren erreicht werden.
Börsengang wahrscheinlich, aber ohne Eile
Allein an Risikokapital hat das Startup inzwischen rund 140 Millionen Euro akquiriert. Dabei liebäugelt Tado mit dem US-amerikanischen Markt. Der würde indes eine ganz andere finanzielle Schlagkraft erfordern, als das Startup selbst mit den aktuellen Finanzmitteln abgedeckt bekäme. Spekuliert wird daher über einen Börsengang. Laut Financial Times soll aber nicht etwa eine Notierung an der Nasdaq, sondern eine in Frankfurt oder London in Planung sein. Eile habe das Unternehmen dabei aber bislang nicht erkennen lassen.