Das Spielprinzip von „Snake“ entstand ursprünglich in den 70ern. Die meisten Menschen dürften das Spiel aber von den Nokia-Handys der 90er Jahre kennen. Umso merkwürdiger erscheint es da, dass der US-Telekommunikationsanbieter AT&T ausgerechnet dieses Spielprinzip verwendet, um für das eigene 5G-Netz zu werben.
AT&Ts „Snake“-Klon nennt sich „Warp Speed Worm“ und ist technisch letztlich natürlich schon deutlich ausgefeilter als die 1990er Variante von Nokia. Das Spiel setzt auf Augmented Reality (AR), und ihr steuert den titelgebenden Wurm diesmal nicht mittels Tasteneingaben, sondern indem ihr euer Gesicht nach links oder rechts bewegt. Das ist zwar schon irgendwie putzig, aber ob der Rückgriff auf ein jahrzehntealtes Spielprinzip wirklich die beste Art war, um schnelles Internet zu bewerben, darf zumindest bezweifelt werden.
„Warp Speed Worm“: Das AR-Snake ist keine eigenständige App
Bei „Warp Speed Worm“ handelt es sich nicht um eine eigenständige App. Vielmehr ist es ein Kameraeffekt für Instagram und den Facebook Messenger. Den Effekt könnt ihr über die Instagram-Seite von AT&T aufrufen und dann abspeichern. Das ist vergleichsweise viel Aufwand, wenn man bedenkt, dass Snake auch in de 90er Jahren eigentlich nur deshalb ein Hit war, weil es eben auf jedem Nokia-Handy vorinstalliert war.
Werbespiele haben eine lange Tradition. Die meisten dieser Spiele waren eher simpel gestrickt. Ein Beispiel dafür wäre das Spiel „Moorhuhnjagd“, das als Teil einer Werbekampagne für die Whiskey-Marke Johnnie Walker entstand. Vor allem in den 90er Jahren gab es aber auch durchaus komplexere Werbespiele, wie beispielsweise die Plattformer „Cool Spot“ und „McDonald’s Treasure Land Adventure“ oder den auf „Doom“ basierenden Shooter „Chex Quest“.