Neue Nutzer bekommen keines mehr: So will Microsoft das Passwort jetzt endgültig abschaffen

Für Microsoft gehören Passwörter der Vergangenheit an. (Bild: JMiks/Shutterstock)
Den „World Password Day“ am 1. Mai hat Microsoft kurzerhand in „World Passkey Day“ umgetauft. Zu diesem Anlass hat der Techkonzern in einem Blogbeitrag einen radikalen Schritt in Richtung einer Zukunft ohne Passwörter angekündigt. Neue Accounts kommen defaultmäßig ohne Passwort daher.
„Neuen Nutzern stehen mehrere passwortfreie Optionen zur Verfügung“
„Neuen Nutzern stehen mehrere passwortfreie Optionen für die Anmeldung bei ihrem Konto zur Verfügung, und sie müssen nie mehr ein Passwort eingeben“, heißt es in dem Blog.
So sollen User:innen zum Wechsel animiert werden
Bestehende User:innen von Microsoft können in ihren Kontoeinstellungen zu einer Anmeldung ohne Passwort umswitchen. Dazu will sie das Unternehmen animieren, indem es den Nutzer:innen nicht mehr alle Methoden zur Anmeldung anzeigt, sondern die jeweils am besten passende automatisch auswählt.
Wer zum Beispiel in seinem Microsoft-Account ein Sign-in mit einem klassischen Passwort und einem Einmal-Code eingestellt hat, dem wird der sichere Code vorgeschlagen. Loggt er sich damit ein, wird ihm wiederum empfohlen, zu einem Passkey zu wechseln.
Passkey als neue Toplösung
Passkeys sind für Microsoft überhaupt die Patentlösung. User:innen können sich damit per Gesichtserkennung, mit ihrem Daumenabdruck, via PIN oder über Displayentsperrung in ihre Accounts loggen.
Die Anmeldung mit Passkeys ist laut Microsoft schneller, bequemer und vor allem sicherer als mit klassischen Passwörtern. Das Unternehmen hat unter dem Namen Windows Hello schon vor über zehn Jahren eine Authentifizierung über Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN etabliert.
Passkeys bei Xbox und Copilot als Erfolgsgeschichte
Im letzten Jahr hat Microsoft bei Services wie der Xbox oder dem KI-Assistenten Copilot die Anmeldung via Passkey eingeführt. Seitdem sollen sich jeden Tag fast eine Million Accounts für diesen Weg entschieden haben. Sie sind laut Microsoft dadurch beim Sign-in dreimal so erfolgreich wie die User:innen, die noch Passwörter oder Einmal-Codes verwenden. Achtmal schneller soll es auch gehen.
Darauf will sich Microsoft aber nicht ausruhen. Das langfristige Ziel ist, die Passwortunterstützung künftig komplett abzuschaffen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, macht der aktuelle Blogbeitrag den Nutzer:innen Druck. Da Hacker:innen bewusst sei, dass die Ära des Passwortes endet, fahren sie angeblich verstärkt Attacken auf die User:innen die noch an ihnen festhalten.