
Spätestens seit 2020 ist Decentralized Finance den meisten Investoren ein Begriff. Dabei ist das Interesse auch außerhalb des Kryptosektors rasant gewachsen. DeFi-Protokolle bauen dabei auf Smart Contract-Plattformen wie Ethereum (ETH), Avalanche (AVAX) oder Solana (SOL) auf. Insbesondere Lending-Protokolle sind dabei von Bedeutung. Das Lending-Protokoll Solend auf der Solana-Blockchain ist in die Kritik geraten, da eine Beschlagnahme von Geldern eines Nutzers drohte. Aufgrund der großen Kritik gibt es nun allerdings eine andere Lösung.
Solend wollte Einlagen von Nutzer beschlagnahmen
Das Scheitern von Terra (LUNA) und dem dazugehörigen Stablecoin TerraUSD (UST) hat den DeFi-Sektor enorm unter Druck gesetzt. Anleger ziehen ihre Gelder aus den Protokollen ab, da die ein ähnliches Szenario auch bei anderen Projekten für möglich halten. Das Lending-Protokoll Solend möchte einen Verlust der Liquidität verhindern und hatte daher einen Vorschlag gemacht, die Gelder eines Whales der Plattform einzufrieren. Der Nutzer hat insgesamt rund 5,7 Millionen SOL Coins hinterlegt, das sind rund 95 Prozent der gesamten Gelder von Solend.
Ziel des Vorschlags war es, dass Solend Labs die Solana Coins des Investors selbst veräußern könnte, wenn der Kurs auf unter 22,30 US-Dollar fällt. Dann kommt es nämlich zum automatischen Verkauf der hinterlegten Coins. Aktuell notiert Solana nach einem Anstieg von rund 5 Prozent in den letzten 24 Stunden bei 34,70 Dollar.
Kritik führte zu Änderung
Obwohl es zu einem klaren Ergebnis bei der Abstimmung gab, führte dieser Schritt zu großer Kritik auf dem Kryptomarkt. Auch Avalanche-Mitbegründer Emin Gün Sürer zeigte sich geschockt über diesen Vorgang. Solend reagierte auf die Kritik der Allgemeinheit und brachte daher noch einen weiteren Vorschlag SLND2 ein. Durch diesen Vorschlag wurde der vorherige Vorschlag wieder entkräftet.
Der erste Vorschlag wurde vor allem darum kritisiert, da es im DeFi-Sektor darum gehe, seine Gelder keiner zentralen Instanz anzuvertrauen. Allerdings sind alle Protokolle nur bis zu einem bestimmten Grad dezentral. Wäre es zu einer Beschlagnahme gekommen, hätte dies den gesamten DeFi-Sektor weiter unter Druck gesetzt. Einige Nutzer befürchten allerdings, dass Solana nun ebenso der Gefahr eines Totalverlustes ausgesetzt ist, wie kürzlich Terra (LUNA).
Fakt ist allerdings, dass der Vorschlag erneut aufgezeigt hat, dass der DeFi-Sektor alles andere als komplett dezentralisiert ist.