MIT Technology Review In eigener Sache

Sonne, Wind und Wasserstoff: Wie wir bei der Energiewende noch die Kurve kriegen

Wie gut ist es um die Energiewende in Deutschland bestellt? Für die Antwort auf diese Frage haben wir unser Energiesystem und einzelne Energiequellen genau seziert. Die Essenz davon lest ihr in der neuen Ausgabe von MIT Technology Review.

Von Luca Caracciolo
2 Min.
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(Grafik: MIT Technology Review)

Ein Spoiler vorab: Die Frage, wo Deutschland bei der Energiewende steht, ist nicht so einfach zu beantworten. Zwar gibt es etliche positive Signale wie sinkende Strompreise oder Solarstrom auf Rekordniveau. Aber es gibt wie immer auch Schattenseiten. So sind beispielsweise Fortschritte bei der Effizienz der Energiegewinnung durch Wachstum weitgehend kompensiert worden.

Das ist eine Ausprägung des Rebound-Effekts: Technisch mögliche Effizienzgewinne entfalten häufig nicht ihre Spar-Wirkung, weil das Produkt – hier die Energieform – so attraktiv ist, dass es stärker genutzt wird. So verwundert es nicht, dass das Ziel der Bundesregierung, den Endenergieverbrauch bis 2030 um mehr als ein Viertel gegenüber 2008 zu senken, wahrscheinlich „sehr klar verfehlt“ wird, erklärt die Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring.

Sonne, Wind und Biogas

Wie sieht es aber konkret in den einzelnen Erzeugungsbereichen aus? Der Star ist fraglos die Photovoltaik. Der Zubau bei Windenergie hingegen schwächelt. Welche Rolle spielen darüber hinaus Biogas, Energiespeicher und der Verkehr im Kontext der Energiewende? Wir ziehen eine vorläufige Bilanz.

Nachhaltigkeit besser messen

Eine häufige Diskussion im Rahmen der Energiewende ist die um Nachhaltigkeit. Das ist kein Wunder, denn es ist schwierig, abzugrenzen, was Nachhaltigkeit bedeutet – vor allem im Energiebereich. Der Unternehmer Bernhard Weßling bringt deshalb eine andere Größe ins Spiel: Entropie. Damit will er Nachhaltigkeit besser messbar machen.

Heiße Fernwärme, kühle Begeisterung

Eine der hoch hängenden Früchte in der Energiewende ist die Wärmewende. Zwar stagniert der Energieverbrauch für die Wärmeerzeugung seit zehn Jahren, nimmt aber partout nicht ab: Zu wenige Gebäude werden saniert, der Einbau von Wärmepumpen liegt hinter dem Plan. Dabei sollen 50 Prozent der Heizwärme bis 2030 aus klimaneutralen Quellen stammen. Derzeit sind es 17,4 Prozent. Ist Fernwärme der Schlüssel?

Top – die Wasserstoff-Wette gilt

Und was ist eigentlich mit dem in der Politik so bejubelten Wasserstoff? Bis 2030 will die Bundesregierung Elektrolyseure mit 10 Gigawatt Leistung pro Jahr installieren. Die Realität sieht anders aus: Bisher installiert sind lediglich Elektrolyseure mit einer Leistung von 0,066 Gigawatt. Wo der Wasserstoff für das anvisierte Ziel in Deutschland herkommen soll, ist nicht wirklich klar.

Weitere Highlights der Ausgabe:

Die neue Ausgabe MIT Technology Review 6/2024 ist ab dem 16. August im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich und schon ab dem 15. August im Heise-Shop als Print- oder PDF-Version bestellbar.

Kommentare (1)

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Michael Keck

zum Thema Fernwärme: bitte auch den Technologieaspekt der Niedertemperatur-Wärmenetze betrachten (und berichten). Dieses manchmal auch „Fernkälte“ genannte System arbeitet auf einem Temperaturniveau von ca 20°C, benötigt also wenig Isolation. Allerdings ist als Übergabestation eine Wärmepumpe nötig, eine relativ kompakte Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-WP (für Innenraum, möglichst mit Propan, aber wenig davon). Wegen der anderen Infrastruktur bietet sich dieser Ansatz v.a. für Neubaugebiete an.

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