Anzeige
Anzeige
Analyse

Elon Musks SpaceX will Starlink an die Börse bringen

Im Raumfahrtunternehmen SpaceX des Multi-Gründers Elon Musk gibt es Überlegungen, das geplante Satelliten-Netzwerk Starlink als Firma zu verselbständigen und an die Börse zu bringen.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Die immer mehr werdenden Starlink-Satelliten sorgen für Problem . (Bild: Screenshot SpaceX/t3n)

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg erfahren haben will, hat SpaceX-Managerin Gwynne Shotwell während eines Treffens mit Investoren Überlegungen bestätigt, das satellitenbasierte Internetzugangsnetzwerk Starlink abspalten und an die Börse bringen zu wollen. Nach Shotwells Auffassung sei Starlink „die richtige Art von Geschäft“ für einen solchen Schritt.

Anzeige
Anzeige

Die Äußerung überrascht insofern, als Elon Musk bislang stets kommuniziert hatte, die zu erwartenden Einnahmen aus dem Starlink-Projekt zur Finanzierung seines Mammut-Projekts Starship verwenden zu wollen. Starship soll in der Zukunft eine Art Fähre zum Mars sein. An ersten Prototypen wird bereits gearbeitet.

Ebenso überraschend an der Aussage ist, dass ein Börsengang für Starlink offenbar interessant erscheint, während das inzwischen mit über 30 Milliarden US-Dollar bewertete Kernunternehmen SpaceX wohl weiterhin privat gehalten werden soll. Immerhin hatte Shotwell in der Vergangenheit auch einen möglichen Börsengang von SpaceX thematisiert, dabei aber betont, dass der erst konkreter ins Auge gefasst werden könne, wenn SpaceX seine überaus ambitionierten Ziele, etwa die Mars-Landung, erreicht habe.

Anzeige
Anzeige

Letztlich ist die Zurückhaltung verständlich, denn ein SpaceX-Börsengang erscheint in der Tat derzeit nicht erforderlich. Dem Unternehmen gelingt es bisher mühelos, Investoren zu gewinnen. Es konnte zuletzt innerhalb eines Jahres über eine Milliarde Dollar akquirieren.

Anzeige
Anzeige

Starlink erscheint da als die riskantere Wette. Ersten Schätzungen zufolge wird die Errichtung des geplanten weltumspannenden Internet-Zugangsnetzwerks Kosten von mindestens zehn Milliarden Dollar generieren. Damit wäre zudem nur die Satelliten-Basis geschaffen. Am Boden müssten potenzielle Nutzer mit Zugangsterminals ausgestattet werden, die in der Lage sind, mit den Satelliten zu kommunizieren. Das ist keine triviale Aufgabe. Entsprechende Geräte existieren dem Vernehmen nach bislang nicht.

Ungeachtet all dessen will Starlink ab dem kommenden Sommer den Betrieb aufnehmen. Bislang wurden rund 240 Satelliten im Orbit platziert. Bis zum Sommer soll in vier Raketenstarts noch einmal die gleiche Anzahl folgen. Damit soll bereits eine globale Abdeckung möglich sein. Ab diesem Zeitpunkt wird jeder weitere Ausbau die mögliche Daten-Bandbreite erhöhen. In der Endausbaustufe soll Starlink mit mehr als 12.000 Satelliten operieren.

Anzeige
Anzeige

Starlink ist nicht der erste und einzige Versuch, mit satellitenbasiertem Internet Geld zu verdienen. Gelungen ist es bislang keinem Anbieter. Das liegt zum einen an den Kosten, zum anderen an den sehr hohen Latenzzeiten, die zu erwarten sind, wenn Daten stets den Weg in den Orbit und zurück antreten müssen. Dabei entstehen Paketlaufzeiten von um 700 Millisekunden, was für Dienste wie IP-Telefonie, die auf Performance angewiesen sind, zu langsam ist.

Erwähnt werden muss dabei natürlich, dass es bislang kein ansatzweise so ambitioniertes Projekt wie Starlink gab. Insofern sind Vergleiche nur bedingt tauglich.

Starlink ist damit zum aktuellen Zeitpunkt eher eine Chance als ein Erfolgsgarant. In Abhängigkeit der Kosten der Errichtung der Infrastruktur im Orbit und am Boden werden sich Kundenpreise errechnen, die derzeit nicht seriös vorhergesagt werden können. Auch wenn Musk gerne beteuert, ein wettbewerbsfähiges Angebot schaffen zu wollen, wird abzuwarten sein, inwieweit das ohne Weiteres möglich sein kann.

Anzeige
Anzeige

So wäre es denkbar, dass Starlink nicht zu der Cashcow wird, die das SpaceX-Management erwartet, was letztlich das Kerngeschäft in Gefahr bringen würde. Insofern ist die Idee der Ausgründung als börsennotiertes Unternehmen für SpaceX vorteilhaft.

So bliebe nicht nur das SpaceX gewährte Kapital vom Starlink-Risiko verschont. SpaceX könnte sogar als Dienstleister für das neue Unternehmen agieren und marktübliche Preise dafür aufrufen. Hier käme etwa der Bau und Raumtransport der Satelliten nebst deren Wartung in Betracht. So würde SpaceX in jedem Falle von einer Starlink AG profitieren.

Wenn Starlink dann an der Börse tatsächlich funktioniert, umso besser.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige