
Sparkassen bieten jetzt Instant-Payments an. (Foto: Heiko Kueverling / Shutterstock.com)
Schon am 21. November 2017 fiel offiziell der Startschuss für das neue Sepa-Überweisungsverfahren, mit dem Gelder innerhalb von nur 15 Sekunden überwiesen werden können. Allerdings konnte hierzulande mangels Unterstützung der Banken kaum jemand die Blitzüberweisungen nutzen. Das ändert sich am heutigen Dienstag, den 10. Juli 2018: Die Sparkassen bieten ihren Kunden ab sofort die Möglichkeit, das Verfahren zu nutzen. Nur die Sparkasse Hamburg wird aufgrund einer IT-Umstellung erst im nächsten Jahr die Schnellüberweisungen anbieten.
Zahlungen in Höhe von bis zu 15.000 Euro können als Schnellüberweisung durchgeführt werden. Allerdings auch nur dann, wenn das Empfängerinstitut den Standard ebenfalls unterstützt. Derzeit haben zwar bereits 1.100 Zahlungsdienstleister in Europa ihre Teilnahme am neuen Sepa-Überweisungsverfahren angekündigt, wirklich umgesetzt wurde es bislang aber nur selten. Die Deutsche Bank sowie die Volks- und Raiffeisenbanken wollen das Verfahren ab November 2018 anbieten.
Echtzeitüberweisungen: Banken verlangen zusätzliche Gebühren
Je nach Kreditinstitut können für die Blitzüberweisungen unterschiedliche Kosten anfallen. Laut dem Handelsblatt verlangt die Stadtsparkasse München beispielsweise 50 Cent pro Überweisung. Bei anderen Sparkassen variieren die Kosten je nach Kontomodell. Die Deutsche Bank will 60 Cent für die Schnellüberweisungen verlangen.
Wenn eMails, SMS, Whatsapp’s oder auch Milliarden von Dollar oder Euro, im High Frequency Börsen Handel, in Bruchteilen von Sekunden stattfinden können, warum dann eine ganz normale Überweisung immer noch einen ganzen Tag braucht, um den Weg zum Empfänger zu finden.
Hier wird etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, als besondere Leistung (mit extra Gebühren) verkauft.
Warum sind die Banken so träge? Dieser Service sollte selbstverständlich sein, und mit der heutigen Technik auch einfach umsetzbar. Dafür noch 50 Cent pro Überweisung zahlen? Neeee.
Spät. Viel zu spät. Zwei Jahrzehnte eher und Paypal & co. wären in Deutschland nie so groß geworden. Selber Schuld.
Der Ehrlichkeit halber sollte man aber hinzufügen, dass die allermeisten Sparkassenkunden keine Gebühr dafür zahlen, weil es bei den Girokonten meist inklusive ist und als normaler Buchungsposten behandelt wird. (Ausnahmen bestätigen die Regel)