Startup-Gründung: Diese Aspekte musst du beachten

Die richtige Idee ist die Basis einer Startup-Gründung. (© fotogestoeber - Fotolia.com)
Vernetzung, Austausch und nicht zuletzt Verkaufs- und Marketingmöglichkeiten: Dem Internet sei Dank sind all diese Erfolgsvoraussetzungen für Startups unkomplizierter und günstiger geworden. Wer nun den Schritt wagen will, sollte die folgenden Punkte bedenken.
Gründertyp – ja oder nein?
Gründen ist ein Risiko und eine Menge Arbeit. Es braucht Mut, Disziplin und Leidenschaft. Auch Charisma und Kommunikationsfähigkeit können nicht schaden, denn allein wird niemand erfolgreich. Und als Gründer muss man immer wieder Menschen von seiner Idee überzeugen. Dabei sollte man auch mit Rückschlägen klarkommen können. Zudem gilt: Vorsicht vor dem Burn-out! Abstand und Ruhe tun auch vollbeschäftigten und leidenschaftlichen Gründern von Zeit zu Zeit gut.
Die Idee

Die richtige Idee ist Ausgangspunkt einer jeden Startup-Gründung. (© fotogestoeber – Fotolia.com)
Am Anfang jeder Startup-Gründung steht die Geschäftsidee, denn ohne die gibt’s nichts zu gründen. Die Wege zu ihr können vielfältig sein. Natürlich lohnt es sich, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und Ausschau nach Problemen zu halten, für die es noch keine guten Lösungen gibt. Nur die wenigsten erleben dabei den Heureka-Moment, erkennen ein Problem und sehen die Lösung ganz klar vor sich. Wirkliche Innovationen entstehen meist aus harter Arbeit, aus Forschung und Wissenschaft oder der Analyse des Marktes. Als Alternative lohnt auch der Blick in andere Länder, um vielleicht eine Idee für den heimischen Markt zu adaptieren – wie die Samwer-Brüder (die etwa mit Zalando den erfolgreichen US-Schuhshop Zappos.com für den deutschen Markt kopierten) –, oder sich auf dem Franchisemarkt nach bereits erprobten Geschäftskonzepten umzusehen.
Mitgründer finden
Die wenigsten Gründer können alles. Deswegen sollte man wissen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen – und sich auf die Suche nach einem passenden Gründerteam machen. Was zählt ist Heterogenität, also Partner, die die eigene Expertise ergänzen. Ein reger Austausch mit anderen kommt einer Gründungsidee zu Gute – da können Ideen gesponnen, Lösungsansätze diskutiert, aber auch so mache Fantasterei rechtzeitig verworfen oder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.
Startup-Gründung: Beratung in der Startphase
Was muss bei einer Unternehmensgründung bedacht werden? Hat die Idee überhaupt eine Chance auf dem Markt? Braucht man spezielle Qualifikationen für eine Gründung? Diese Fragen müssen zu Beginn geklärt werden und es lohnt sich, hier eine Expertenmeinung einzuholen. Guter Rat kann über den Erfolg eines Gründungsvorhabens entscheiden – und der muss gar nicht immer teuer sein. Tipps zu kostenlosen Beratungsangeboten findet man z.B. auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, www.existenzgruender.de.
Wege zur Finanzierung

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Startup zu finanzieren. (Foto: Rocío Lara / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)
Jedes Gründungsvorhaben braucht jemanden, der es bezahlt. Die Frage, wie die finanziellen Herausforderungen einer Unternehmensgründung gestemmt werden können, ist eine grundlegende und die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups sind vielfältig. Je nach Gründungsvorhaben stehen spezifische Förderprogramme zur Verfügung, es können Business Angels beteiligt oder Gelder über Crowdinvesting-Plattformen aufgebracht werden. Auch die Möglichkeiten des Crowdfundings sind für viele Startups von Interesse. Einen Überblick liefert der t3n-Artikel zu Startup-Finanzierungsmöglichkeiten. Es ist sinnvoll, sich mit allen Möglichkeiten detailliert auseinanderzusetzen, Vor-und Nachteile abzuwägen und darauf basierend eine fundierte Entscheidung zu treffen .
Der Businessplan
Niemand kauft gerne die Katze im Sack. Das ist bei Investoren und Förderern nicht anders. Ein detaillierter Businessplan ist unabdingbar für die Vorstellung des Gründungsvorhabens. Gleichzeitig hilft es auch dem Gründer selbst, wenn er seine Geschäftsidee und den Markt analysiert, seine Marketing-, Vertriebs- und Managementpläne skizziert und seinen Finanzplan verschriftlicht – vernachlässigte oder schlichtweg vergessene Aspekte dabei auf und können in die Planung mit einbezogen werden. Unterstützung kann man sich durch Businessplan-Tools holen, die die Erstellung erheblich erleichtern können.
Die eigene Website
In Zeiten des E-Commerce, in denen Kunden es für selbstverständlich erachten, dass jedes Produkt und jede Serviceleistung rund um die Uhr zur Verfügung steht, kann auch ein junges Unternehmen auf einen seriösen Internetauftritt nicht verzichten. Besonders, wenn die Geschäftsidee webbasiert ist, empfiehlt es sich, eine Agentur oder einen Freelancer hinzuzuziehen – schließlich ist die eigene Website das Aushängeschild für jedes Unternehmen und Kunden erwarten Professionalität und Qualität. Sollte die Unternehmenswebsite nicht von ganz so großer Bedeutung sein, kann auch ein Website-Baukasten ausreichend sein. Allerdings ist man dann bei der Gestaltung der Homepage wenig flexibel.
Marketing, PR, Werbung, Kommunikation
Um potenzielle Kunden zu erreichen, müssen Unternehmen von sich reden machen und am Markt sichtbar sein. Gerade zu Beginn ist das Budget für Marketing jedoch häufig nicht besonders groß. Werbung in sozialen Netzwerken oder ein unternehmenseigener Blog stellen verhältnismäßig günstige – und gleichsam effektive – Möglichkeiten dar, um die anvisierte Zielgruppe zu erreichen.
Wichtig bei der Startup-Gründung: Kontakte, Kontakte, Kontakte
Der Austausch mit erfolgreichen Gründern, die entscheidende Hürden bereits genommen haben, aber auch der Dialog mit denjenigen, die sich gerade in der gleichen Situation befinden wie man selbst, kann Ideen geben, Mut machen und grundsätzlich Lösungen aufzeigen, auf die man selbst nicht sofort gekommen wäre.
Auch Online-Communities wie etwa foerderland.de können hier wertvolle Tipps geben.
Wer gerne junge Gründer oder Startup-Experten persönlich kennenlernen will, sollte vom 25.-26.2.2014 auf das Münchener Messegelände kommen. Die für Besucher kostenlose Internet World Messe bietet mit der Startup Street und dem Startup Treff ein umfangreiches und speziell auf Gründer zugeschnittenes Informationsprogramm.
Über die Autoren
Nicole Rüdlin leitet seit 2011 die E-Commerce Messe Internet World. Als Trendscout für neue Trendthemen ist sie im ständigen Austausch mit Branchenexperten aus dem gesamten E-Commerce Sektor und kennt die neuralgischen Punkte der Branche.
Michael Belgardt ist Experte für die Themenbereiche Management, Gründung und Unternehmer auf foerderland.de.
Die zu wählende Unternehmsform ist sicherlich auch ein wichtiger Aspekt in der Gründungsphase. Weitere Infos dazu gibt es zum Beispiel hier: http://www.steuerberatung-hilfe.de/rechtsformen-existenzgruendung/
Runde Sache, der Artikel gefällt mir. Thematisch erkenne ich meinen „Heißen Tipp für die Redaktion“ darin wieder :) Schön zu sehen, dass ihr so auf die Community eingeht!