Statistik der Woche: Hotspots des Denguefiebers in Deutschland
Die Zahl der Fälle von Denguefieber steigt in Deutschland derzeit rasant an. Insgesamt wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zum 29. April 2024 rund 660 Infektionen mit der Tropenkrankheit gemeldet. Damit verzeichnen die ersten vier Monate dieses Jahres bereits etwa zwei Drittel der Ansteckungen im Vergleich zum vergangenen Jahr (953 Infektionen). Die Betroffenen haben sich wahrscheinlich allesamt auf Reisen in Süd- und Südostasien oder Süd- und Mittelamerika angesteckt.
Aber bald schon könnte eine Dengue-Ansteckung auch ohne Fernreise möglich sein. Verantwortlich hierfür ist die durch den Klimawandel begünstigte Ausbreitung von hier bislang nicht vorkommenden Stechmückenarten. So können Viruserkrankungen wie Dengue oder das West-Nil-Virus beispielsweise von der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) übertragen werden. Dazu schreibt die Nationale Expertenkommission Stechmücken: „Die Mücke kommt ursprünglich aus dem asiatisch-pazifischen Raum, hat sich seit den 1990er-Jahren massiv in Südeuropa und Teilen Mitteleuropas ausgebreitet und ist mittlerweile auch mit einigen fest etablierten Populationen in Deutschland zu finden. Diese befinden sich vor allem in Baden-Württemberg, weiter südlich hat es sogar schon örtliche Ausbrüche gegeben.“
Dengue-Hotspot in Brasilien
Die Entwicklung in Deutschland ist zwar beunruhigend, aber noch lange nicht auf dem Niveau Südamerikas. Allein in Brasilien gab es laut Daten der Pan American Health Organisation bis zur 16. Kalenderwoche fast fünf Millionen Fälle – mehr als im gesamten Vorjahr. Auslöser sind unter anderem heftige Regenfälle und hohe Temperaturen der vergangenen Monate, welche die Vermehrung der Stechmücken begünstigen.
Die meisten der Infektionen mit dem Dengue-Virus (DENV) verlaufen laut RKI symptomfrei oder sehr milde. „Bei einem sehr kleinen Teil der Erkrankten tritt eine schwere Verlaufsform auf, die sich drei bis sieben Tage nach Auftreten der ersten Symptome mit starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, blutenden Schleimhäuten, Bluterbrechen, Erschöpfung oder Unruhe ankündigen kann.“ Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten sich Reisende vor allem gut vor Mücken schützen – dabei können beispielsweise Anti-Mückensprays, Moskitonetze und lange Kleidung helfen.
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