Valve hat begonnen, ein Heer von menschlichen Testern damit zu beauftragen, die Kompatibilität von Computerspielen zur mobilen Konsole Steam Deck zu checken. Der Hersteller hatte angekündigt, der „mobile Gaming-PC“ solle in der Lage sein, jeden Titel der Spielebibliothek auszuführen. Steam hat Zehntausende Spiele im Angebot und theoretisch könnte jeder Steam-Deck-Besitzer jeden Titel in seiner Bibliothek haben. Nun erklärt der Plattformbetreiber, wie die Tests ablaufen, welche Kategorien es gibt und woher man weiß, welches Spiel wie gut auf dem Steam Deck läuft.
4 Kategorien zur Orientierung
Bei dem groß angelegten Kompatibilitätstest überprüfen Mitarbeiter die Spiele nach vier Merkmalen. Eingabeunterstützung meint den vollen Controller-Support inklusive Texteingaben – ohne weitere Anpassungen vornehmen zu müssen. Als Nächstes steht die Auflösung auf dem Prüfstand. Bei 1.280 mal 800 beziehungsweise 1.280 mal 720 muss der Text noch lesbar und die Framerate spielbar sein (30 Frames pro Sekunde). Bei der allgemeinen Hardware-Kompatibilität wird gecheckt, ob es Kompatibilitätswarnungen und Probleme in den Launchern von Drittanbietern gibt. Das vierte Merkmal betrifft das Betriebssystem. Das Spiel muss entweder nativ auf Steam OS oder über die Proton-Kompatibilitätsschicht laufen. Dabei schließt Valve Middleware wie Anti-Cheat-Software ein. Die Tester konzentrieren sich bei den Prüfungen auf den mobilen Einsatz der Konsole, also ohne angeschlossene Maus und Tastatur, einen externen Fernseher oder Beamer.
Auch ungeprüfte Titel laufen auf dem Steam Deck
Die Titel, die alle Kriterien auf Anhieb erfüllen, erhalten das grüne Label „Verifiziert“ mit einem Häkchen. Wenn sie größtenteils funktionieren, der Besitzer aber einige Einstellungen dazu ändern muss, vergeben die Tester das Etikett „Spielbar“. Das Symbol zeigt ein kleines „i“ auf gelbem Hintergrund. Die Kategorie „Nicht unterstützt“ erhalten Spiele, die nicht ausreichend funktionieren – sie wird durch ein graues Verbotsschild symbolisiert. Ungeprüfte Spiele erhalten die Kennung „Unbekannt“ und einen gestrichelten Kreis, in dessen Mitte ein Fragezeichen prangt. Nutzer können darüber hinaus die Einschränkungen einsehen, die Tester gefunden haben. Die Labels stehen im Steam-Store neben dem Preisschild. Valve betont, dass Nutzer jedoch auch ungeprüfte und „nicht unterstützte“ Software auf das Deck laden und ausführen können.
Shop-Kategorie „Great on Deck“
Der Plattform-Betreiber hat sich zur Orientierung mehr einfallen lassen: Der Steam-Store besitzt in Zukunft eine neue Registerkarte namens „Great on Deck“ („Großartig auf dem Deck“), wo er Spiele mit dem Verified-Häkchen aufführt. Zudem soll ein Verified-Tag eingeführt werden, den man in der Suche des Spielekatalogs verwenden kann. Valve-Mitarbeiter verrieten dem Spieleportal Rockpapershotgun, dass man an einer neuen Funktion arbeitet, die auf Knopfdruck die Kompatibilität der eigenen Bibliotheksinhalte prüft.
Prüfung lässt sich beantragen
Entwickler können die Prüfung auf Deck-Kompatibilität gesondert beantragen. Sie erhalten im Nachgang eine detaillierte Analyse, gegliedert nach den vier Merkmalen. Zusätzlich bietet Valve eine API an, mit der Studios die Deck-Kompatibilität prüfen können, bevor sie den Titel dem Prüfteam reichen. Nach einem Update kann das Spiel auch wiederholt eingereicht werden.