Steve Jobs außer sich: Wieso er den Google-Gründer mehrfach wütend anrief
Die Tech-Industrie im Silicon Valley hat einige Geschichten zu erzählen. Die Website „Internal Tech Emails“ veröffentlicht interne E-Mails aus der Branche, die in öffentlichen Aufzeichnungen auftauchen.
Anfang Januar kamen dort E-Mails aus dem Jahr 2005 zum Vorschein. In diesen beklagte sich Sergey Brin, der ehemalige CEO von Alphabet, Googles Mutterkonzern, über wütende Anrufe des damaligen Apple-CEO Steve Jobs.
Es ging los mit den Worten: „Also ich bekam heute einen Anruf von Steve Jobs, der sehr wütend war. Es ging darum, dass wir aus dem Safari-Team rekrutieren.“ Jobs hatte vermutet, dass Alphabet seinen eigenen Browser entwickeln möchte und dafür gezielt Mitarbeiter von Apple abwirbt.
Es geht um den Besten
Brin erkundigte sich bei seinen Mitarbeitern, ob die Anschuldigungen von Jobs stimmten. Der ehemalige Senior Vice President von Google, Alan Eustace, teilte Brin daraufhin mit, dass er seit über zwei Monaten versuche, einen Entwickler aus dem Safari-Team von Apple abzuwerben.
Er schrieb: „Er ist absolut einer der besten der Welt in der Browser-Technologie.“ Dabei war Google damals anscheinend nicht das einzige Unternehmen, das den talentierten Browser-Entwickler abwerben wollte. Er stand laut den E-Mails ebenfalls in Kontakt mit Mozilla und einem Startup.
Daraufhin schaltete sich noch Arnnon Geshuri ein, der zu der Zeit Senior Director Human Resources and Staffing bei Google war. Er teilte mit, dass ein Google-Mitarbeiter noch drei weitere Entwickler von Apples Safari-Team an Google verwiesen habe.
Steve Jobs ruft weiter an
Jobs Anschuldigungen scheinen also nicht unbegründet gewesen zu sein. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er weiter bei Google-Managern anrief. Unter anderem berichtete Larry Page, der später zum Google-CEO wurde, dass er wütende Anrufe von Jobs bekam. Er schrieb: „Steve hat mich gerade wieder angerufen und ist sauer, dass wir immer noch seinen Browser-Typen rekrutieren.“
In einem finalen Anruf an Sergey Brin wurde Jobs anscheinend richtig sauer. „Wenn du einen einzigen dieser Leute einstellst, bedeutet das Krieg“, sagte Jobs dabei. Weiter forderte er, dass Brin die Angebote an Safari-Mitarbeiter zurückzieht.
Daraufhin schlug Brin seinem Team einen Kompromiss vor: Sie lassen das Angebot an einen der Safari-Mitarbeiter bestehen, machen aber keine neuen Angebote, ohne vorher die Erlaubnis von Apple einzuholen.