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Kolumne

Stress im Job und schlaflose Nächte: Vier Strategien für eine bessere Nachtruhe

Menschen in gesunden Organisationen schlafen gut. Diese vier Fehler machen Unternehmen, die ihren Angestellten den Schlaf rauben – und das könnt ihr tun, um besser zu schlafen.

3 Min.
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Powernap im Homeoffice: gut für die Gehirn­gesundheit. (Foto: wavebreakmedia/Shutterstock)

Schlafmangel gilt als Privatproblem. Egal, ob kurz vor dem Burn-out, in der Elternschaft, bei Schichtarbeit oder wegen ständiger Erreichbarkeit: Wer schlaflos war, der hat das zu Hause verbockt. Ein Unternehmen, das zufriedene, leistungsfähige Mitarbeitende halten will, tut trotzdem gut daran, über Schlaf zu sprechen. Immerhin leiden laut Daten der Gesundheitskasse Barmer etwa sieben Prozent der Deutschen an einer Schlafstörung. Und das sind nur die Menschen mit Diagnose. Dazu kommen all jene, die ihr Leid verstecken oder die keine Schlafstörung haben – aber höchstwahrscheinlich eine entwickeln werden.

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Diese Fehler kennzeichnen Unternehmen, die ihren Teams den Schlaf rauben:

  1. Sie machen Schlaf zum Tabu – oder zum Privatproblem.
  2. Sie erwarten ständige Erreichbarkeit.
  3. Sie lassen keine Zeiten der Entspannung.
  4. Sie investieren ihre Gesundheitsbudgets an der falschen Stelle – und nicht in Entspannungstechniken.

Unzählige Studien belegen, dass Menschen bei Schlafmangel Fehler machen, dass sie psychisch und physisch leiden, dass sie krank werden können. All diese Dinge kosten Unternehmen Geld. Anders gesagt: Wer ein Jobrad fördert und in der Kantine gesundes Essen anbietet, der kann auch über Schlaf sprechen.

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Ihr könnt einiges in euren Firmen anstoßen. Diese Impulse können von oben kommen oder von unten. Hauptsache, ihr sprecht über Schlaf.

1. Beendet das Tabu

Einen Kater haben ist cool, ein Kind, das nachts anderthalb Stunden wach war, ist persönliches Versagen. So lässt sich die Einstellung gegenüber Schlafmangel zusammenfassen. Aber warum eigentlich? Wann genau haben wir in unserer Gesellschaft die Deutungshoheit an jene abgegeben, die erzwungenen Schlafmangel gar nicht beurteilen können?

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Sprecht über Schlaf. Sprecht aus, wenn ihr schlecht geschlafen habt, und macht das Ausmaß des Problems sichtbar. Die Gesundheitskasse DAK hat vor einigen Jahren geschätzt, dass im Schnitt zwei von fünf Arbeitnehmenden tagsüber müde sind. Macht das sichtbar.

2. Klärt die Erreichbarkeit

Erreichbarkeit ist so selbstverständlich geworden, dass wir sie nicht mehr hinterfragen. Eine Whatsapp-Gruppe auf dem Telefon, Teams auf dem Notebook zu Hause. Und dann ein kurzes „Kannst du noch gerade?“; oder auch schön: „Ich schreibe dir das nur schon mal, damit ich es aus dem Kopf habe. Kannst du bitte morgen …“

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Sprecht ab, wer wann, wie und wofür erreichbar ist. Sind die meisten von euch zwischen 18.30 und 21 Uhr mit ihrer Familie beschäftigt? Dann ist es vielleicht sinnvoll, eine gemeinsame Auszeit zu verabreden. Habt ihr intensive Tage? Dann ist es vielleicht eine Idee, wenn nach 19 Uhr niemand mehr erreichbar ist.

Ein Blaulichtfilter für das Display hilft euch nicht, wenn ihr abends schon über Aufgaben des folgenden Tages nachdenkt. Es kann eine innere, unterschwellige Aufregung entstehen. Und die ist das eigentliche Problem.

3. Schafft Zeiten der Entspannung

Ja, alle hassen diesen Vorschlag. Aber stellt euch einmal vor, ihr investiert zwanzig Minuten am Nachmittag und schlaft dafür abends besser ein. Eine kurze Ruhepause kann dabei tatsächlich helfen.

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Wer abends im Bett liegt und in einer wilden Woche zur Ruhe kommen möchte, der sollte das irgendwann trainiert haben. Dass dies nicht allen gelingt, ist ganz normal. Der Körper möchte unter Stress nicht zur Ruhe kommen, er möchte sich schützen. Diesen Stress anders einzuordnen, runterzufahren, das benötigt regelmäßiges Training. Und das gelingt am besten tagsüber.

Abends besteht die sehr reale Gefahr, dass sonst eine Einschlafangst hinzukommt. Spätestens dann ist es Zeit, Ruhephasen am Tag zu suchen.

4. Besser schlafen: Bietet Anleitung

Atemübungen, progressive Muskelentspannung und autogenes Training sind wissenschaftlich gut erforschte Methoden, die Menschen beim Einschlafen helfen können. Diese Techniken werden in Kursen vermittelt, die in der Regel über acht Wochen laufen und pro Woche etwa 45 Minuten Zeit benötigen.

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Wer Kurse dieser Art anbietet, investiert in die Gesundheit der Mitarbeitenden und schafft gleichzeitig Räume, in denen Gleichgesinnte sich treffen. Und praktischerweise dienen sie der Produktivität und der Leistungsfähigkeit.

Nur weil Menschen in der Regel zu Hause schlafen, heißt das nicht, dass die Auswirkungen von Schlafmangel sie nicht durch den Tag begleiten. Und da wir unsere Tage mit Arbeit verbringen, ist es auch die Arbeit, die Räume schaffen kann, um die Situation zu verbessern. Das kostet weder viel Zeit noch viel Geld. Alles beginnt mit der Kulturfrage: Könnt ihr über Schlaf sprechen? Dann fangt an. Ihr könnt nicht darüber sprechen? Dann fangt erst recht an.

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Helge Michael Nielsen

Wenn Unternehmen den Arbeitnehmer mit einem Gerät ausstatten, das bewirkt dass der Arbeitnehmer ständig erreichbar ist, falls eine EDV-Anlage einen Fehler hat, dann ist die Nachtruhe durch diesen „es-könnte-ja-passieren“ erheblich gestört. Wenn die Alarme, die um 22:00h + 01:00h + 03:00h vielleicht ausgelöst werden könnten. Da braucht bloß ein Bit auf einer Datenleitung umkippen und man muss raus.

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