Stromkosten: Jeder 4. Deutsche zahlt zu viel – So wechselt ihr einfach euren Anbieter

Ein Viertel aller Deutschen bezieht ihren Strom von Grundversorger:innen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox. Das Resultat: Im Vergleich zu günstigeren Tarifen zahlen die Betroffenen insgesamt jährlich etwa 5,5 Milliarden Euro zu viel.
Oftmals wissen die Betroffenen nicht, wie einfach ein Wechsel der Stromanbieter:innen sein kann. Tatsächlich müsst ihr euch nur einen passenden Tarif aussuchen und dabei ein paar Dinge beachten – schon könnt ihr bares Geld sparen.
So wechselt ihr Stromanbieter:innen
Der Wechsel erfolgt in wenigen Schritten. Alles, was ihr dafür zunächst benötigt, ist ein Internetzugang. Zudem solltet ihr Daten zu eurem aktuellen Stromvertrag bereithalten. Dafür eignet sich etwa die letzte Abrechnung. Habt ihr die ursprünglichen Vertragsunterlagen parat, umso besser. Denn so seht ihr auf einen Blick, wie lang eure Kündigungsfrist andauert.
- Nutzt Vergleichsportale, um günstige Stromanbieter:innen zu finden. Gebt die vorliegenden Daten und Angaben zu eurem Wohnort in die Onlineformulare ein, um die günstigsten und bestbewerteten Anbieter:innen zu finden. Zu den bekanntesten Portalen zählen etwa Verivox, Check24 und Vergleich.de.
- Wählt den Stromlieferanten aus, der euren Vorstellungen gerecht wird. Achtet dabei auf die Laufzeit, die Art des Stroms und das Kleingedruckte. Weitere Tipps dazu findet ihr im Abschnitt „Worauf ihr beim Wechsel achten solltet“.
- Habt ihr euch ein Angebot herausgesucht, könnt ihr dieses noch einmal direkt auf der Seite der Anbieter:innen nachschlagen. Kommt es zu Abweichungen, weil es sich um ein exklusives Angebot für die Vergleichsportale handelt, und wollt ihr nicht über diese den Vertrag abschließen, fragt direkt bei den Anbieter:innen nach dem Angebot.
- Schließt den Vertrag ab. Achtet beim Abschluss darauf, dass ihr eine Vollmacht ausstellt, um euren alten Vertrag zu kündigen. So müsst ihr euch nicht darum kümmern und die Anbieter:innen klären das untereinander. Eilt die Kündigung allerdings, solltet ihr das selbst übernehmen. Teilt den neuen Stromlieferant:innen dann aber mit, dass ihr euch darum kümmert oder bereits gekündigt habt.
- Sobald der Tag des Wechsels gekommen ist, lest ihr die Zählerstände ab. Übermittelt diese an den:die alte und den:die neue Stromanbieter:in. So schließt ihr sauber bei dem:der bisherigen Stromlieferant:in ab und startet direkt mit dem aktuellen Stand bei dem:der neuen Stromanbieter:in.
Im Netz finden sich auch immer wieder Wechseldienstleister:innen, die den Wechsel für euch übernehmen wollen. In vielen Fällen nehmen die Dienstleister:innen aber einen prozentualen Anteil an eurer Ersparnis. Dabei vergleichen sie die Kosten für den Tarif bei altem:alter und neuem:neuer Anbieter:in. Die Differenz dient als Grundlage für den Anteil.
Allerdings solltet ihr euch nicht auf solche Dienste verlassen. Der Wechsel ist dank diverser Vergleichsportale denkbar einfach. Zudem müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass etwa euer Strom ausfällt, wenn der Wechsel nicht reibungslos klappt. Warum, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.
Worauf ihr beim Wechsel achten solltet
Gerade bei der Wahl neuer Stromanbieter:innen gibt es noch ein paar Punkte, die ihr im Blick behalten solltet. Dazu zählt etwa die Laufzeit oder woher der Strom eigentlich kommt, der bei euch landet. So bleibt ihr möglichst lang mit eurer Wahl glücklich und spart dabei Geld.
- Stromtypen: Beim Abschluss solltet ihr darauf achten, welchen Strom euch Anbieter:innen liefern. Legt ihr Wert auf Ökostrom, gibt es Anbieter:innen, die rein auf regenerative Energiequellen setzen und damit keine CO₂-Emissionen und keinen radioaktiven Abfall verursachen.
- Vertragslaufzeit: Schließt ihr einen neuen Vertrag ab, sollte die Laufzeit nicht mehr als zwölf Monate betragen. Nach dieser Laufzeit könnt ihr euch nämlich wieder nach neuen und vor allem günstigeren Angeboten umschauen.
- Bonustarife: Bieten euch Anbieter:innen im ersten Jahr einen besonderen Bonus, könnte der Tarif im zweiten Jahr deutlich teurer ausfallen. Auch hier solltet ihr darauf achten, dass ihr nach dem ersten Jahr kündigen könnt.
- Stromausfall: Auch wenn etwas bei dem Wechsel schiefgehen sollte, müsst ihr euch nicht vor einem Stromausfall fürchten. Sollte keine Versorgung durch den:die neue:n Anbieter:in zustande kommen, greift die Grundversorgung. Diese ist zwar teurer, lässt sich aber auf dieselbe Weise schnell mit anderen Anbieter:innen ersetzen.
- Preisgarantien: Geben euch neue Anbieter:innen ein Preisversprechen, solltet ihr sie präferieren. So werden die Preise nicht kurz nach dem Abschluss einfach angehoben. Gleichermaßen solltet ihr bei besonders günstigen Anbieter:innen stutzig werden, wenn diese keine Preisgarantie bieten. So könntet ihr später in die Preisfalle tappen und müsstet euch daraus mit dem Sonderkündigungsrecht befreien.
- Prämien: Dreingaben wie Smarthome-Equipment oder Gutscheine sind zwar nett, sollten aber nicht darüber entscheiden, welche Stromanbieter:innen euren Zuschlag bekommen. Oftmals sind solche Tarife etwas teurer als die Konkurrenz.