Studie: Nicht alle Städte profitieren gleichermaßen von selbstfahrenden Taxis

Laut einer Studie können selbstfahrende Autos den Verkehr vielerorts entlasten. (Foto: metamorworks/ Shutterstock)
Für typische deutsche Großstädte wie Berlin, München oder Hamburg seien die Mikromobilität mit E-Bikes und Elektro-Tretrollern sowie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehr die effizientere Lösung, ergab eine Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group und der Universität St. Gallen. In dicht gedrängten Megacities wie New York oder Shanghai versprächen dagegen autonom fahrende Shuttles für bis zu 15 Personen den größten Effekt.
Städte können Platz und Geld einsparen
Die Auswirkungen der neuen Mobilitätskonzepte wären nach Einschätzung der Experten erheblich. Die Menschen in München könnten nutzbare Flächen in der Größenordnung eines halben Englischen Gartens gewinnen, Hamburg könnte die jährlichen Transportausgaben um rund 1,1 Milliarden Euro reduzieren. Für Berlin läge die Einsparung bei 1,5 Milliarden Euro. In New York könnten durch Parkplätze belegte Flächen in sechsfacher Größe des Central Parks frei werden.
Die Forscher untersuchten die Verkehrsmuster in Städten und simulierten Milliarden von Fahrten mit verschiedenen Beförderungsformen. Sie gehen davon aus, dass die Ausbreitung selbstfahrender Autos noch zwei Jahrzehnte dauern kann – plädieren aber dafür, dass Städte sich frühzeitig darauf einstellen.
So sollten die Behörden in Städten wie New York Anreize für die Einführung von autonom fahrenden Shuttles statt der weniger effizienten selbstfahrenden Taxis für bis zu fünf Personen oder sogenannten Robo-Pods für zwei Insassen schaffen. Die Robo-Pods würden zunächst in allen Arten von Städten die Verkehrsbelastung noch vergrößern, ergab die am Donnerstag veröffentlichte Analyse.
Mikromobilität für die letzte Meile
Deutsche Großstädte wie Berlin ordnete die Studie in der Kategorie „kompaktes Mittelgewicht“ ein. Hier müssten die Planer zuallererst dafür sorgen, dass weniger Autos in den Zentren unterwegs seien, argumentierten die Forscher. Da es viele kurze Fahrten auf der sogenannten letzten Meile gebe, sei Mikromobilität hier die effizienteste Lösung. dpa