Studie: Deutschlands beste und schlechteste Städte für mobiles Internet

Die Opensignal-App erhebt Daten über die Verfügbarkeit und Performance von mobilen Internetverbindungen. (Foto: Opensignal)
Eine Studie des Unternehmens Opensignal gibt Einblick in die tatsächliche Verfügbarkeit des 4G-Netzes in Deutschland. Die hängt stark vom Standort ab und rangiert je nach Ort zwischen 90,2 und nur 45,2 Prozent. In Städten erreichten Nutzer das Internet durchschnittlich 82,2 Prozent der Zeit über ein 4G-Netz, in ländlichen Regionen waren sie nur 73,5 Prozent der Zeit mit einem 4G-Netz verbunden. Den Nutzern im ländlichen Raum stand mehr als ein Viertel der Zeit nur ein 2G- oder 3G-Netz zur Verfügung.
In der heute veröffentlichten Studie hat Opensignal für das erste Quartal 2019 die Verbindungsdaten von Smartphones mit passenden Zugangsvoraussetzungen für das 4G-Netz ausgewertet und 401 Verwaltungseinheiten wie Städten und Kreisen zugeordnet. Über seine App erhebt Opensignal nach eigenen Angaben Daten zur mobilen Internetnutzung von weltweit mehr als 100 Millionen Smartphones und wertet diese für unabhängige Studien zum Zustand des mobilen Internets aus.
Große Unterschiede zwischen Stadt und Land
Im internationalen Vergleich bei der 4G-Verfügbarkeit schneidet Deutschland eher bescheiden ab, wie aus dem Bericht „State of Mobile Network Experience“ hervorgeht, den Opensignal im Mai 2019 herausgegeben hat. Mit einer 4G-Verfügbarkeit von 76,9 Prozent kommt Deutschland bei dieser Metrik im Länder-Ranking nur auf Platz 52. Seit 2018 hat sich die Verfügbarkeit allerdings gebessert, damals lag sie noch bei 65,7 Prozent.

Eine Karte und ein Säulendiagramm zur 4G-Verfügbarkeit im 1. Quartal 2019. Grundsätzlich ist das 4G-Netz in Städten und Ballungsräumen besser als in ländlichen Regionen. (Grafik: Opensignal)
Innerhalb Deutschlands haben laut der aktuellen Studie vor allem Städte und urbane Ballungsräume wie die Regionen rund um Köln, München, Nürnberg, Hannover und Leipzig eine vergleichsweise gute 4G-Abdeckung. Tendenziell nimmt das 4G-Netz ab, je weiter man sich von urbanen Zentren entfernt, so ist es etwa in den bayerischen Alpen und im Schwarzwald nur wenig ausgebaut. Mehr als drei Viertel der Städte und Kreise erreichen eine 4G-Verfügbarkeit zwischen 70 und 90 Prozent. Bei den 90 geografischen Einheiten, die diese Marke nicht erreichen, handelt es sich zum Großteil um ländliche Regionen, aber auch vier Städten fallen in diese Gruppe.
Halle ist Spitzenreiter, Frankfurt (Oder) Schlusslicht
Im Ranking der Städte und Kreise mit der besten 4G-Verfügbarkeit steht Halle ganz oben. Mit 90,2 Prozent ist Halle (Sachsen-Anhalt) auch die einzige Stadt, die die 90-Prozent-Marke knackt. Auf den weiteren Plätzen folgen Fürth (Bayern), Neumünster (Schleswig-Holstein) und Eisenach (Thüringen). Auf den fünften Platz schafft es sogar ein Landkreis, der Saale-Orla-Kreis in Thüringen mit 88,2 Prozent. Die schlechteste 4G-Verfügbarkeit hatte allerdings kein Landkreis, sondern eine Stadt. In Frankfurt an der Oder kamen Nutzer nur 47,5 Prozent der Zeit in den Genuss eines 4G-Netzes.
Ich finde es mittlerweile sehr interessant, dass fast ausschließlich über Verfügbarkeit geredet wird. Neben der Verfügbarkeit ist mind. ebenfalls die Auslastung des Netzes und/oder die nutzbare Bandbreite entscheidend.
Ich komme täglich mindestens zwei Mal am Hauptbahnhof in Hamburg vorbei. In beiden Fällen habe ich meist vollen 4G-Empfang. Super! Aber leider reißen Streams, die nicht für mehrere Minuten gepuffert haben, schnell ab. Gerade in der Hauptverkehrszeit bekomme ich manchmal gar kein Internetzugriff mehr, obwohl das Signal am Anschlag ist.
In der Studie wird hier von „Video Experience“ geredet. Das finde ich eine durchaus brauchbare Metrik. Das scheint mir näher an der Realität zu sein, als irgendeine Netzabdeckung in Ballungsräumen.
Ja, das ist mir auch schon öfter aufgefallen. In 4G vollen Empfang, aber es reicht kaum zum surfen, in 3G nur mäßigen Empfang, aber es reicht zum streamen von Videos in HD.
Verfügbarkeit ist nicht alles…