Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft wird nicht alles gut werden. Das prognostiziert eine Studie, die im Journal for Cleaner Production erschienen ist. Der spanische Autor António Osório von der Universität Rovira I Virgili (URV) stellt fest, dass im bestmöglichen Szenario die gesamte Wirtschaft gemeinsam Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt. Hier entstünden zwar auch hohe Kosten, die würden Verbraucher:innen aber zahlen, um umweltfreundliche Produkte zu bekommen.
Studie untersucht 3 Szenarien
In einem theoretischen Modell hat der Forscher insgesamt drei verschiedene Szenarien untersucht. In der ersten Variante strebt kein Unternehmen an, nachhaltiger und grüner zu produzieren. Im zweiten Szenario gibt es einen partiellen grünen Wandel: Zwar werden einige Unternehmen nachhaltiger, jedoch ziehen nicht alle mit. Der letzte und laut der Studie bestmögliche Ausgang ist ein vollständiger grüner Wandel.
In den ersten beiden Situationen könnten die Umwelt- und Wirtschaftsrisiken, die mit den ersten beiden Szenarien verbunden sind, zu Marktmonopolen, einem reduzierten Wettbewerb und einer Preiserhöhung führen. So erwartet die Studie im zweiten Szenario einen „Green Leader“, der schon früh den Umstieg in die Nachhaltigkeit vollzogen hat. Er genieße dann einen Wettbewerbsvorteil, weil er eine führende Position als frühzeitiger Anwender von umweltfreundlichen Praktiken einnimmt. Diese Machtstellung könne dann in einer Monopolstellung enden.
Die URV stellt in der Studie die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen in der Umweltpolitik in den Vordergrund. Nur so kann der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft gemeinsam vonstatten gehen. Mithilfe von Vorgaben könnten nicht nur die Umweltrisiken minimiert, sondern durch die richtigen Maßnahmen auch Unternehmensmonopole oder mangelnde Investitionen vorgebeugt werden.
Das vorgestellte Modell der Studie ist zwar neu, aber auch rein theoretisch. Dennoch sind in den Berechnungen viele Faktoren miteingeflossen, um die Auswirkungen des grünen Wandels zu untersuchen. Osório untersuchte dabei die Effekte auf die Marktstruktur im Markt, den Wettbewerb, die Preise, den Wohlstand der Verbraucher:innen und die Umweltschäden. In diesem Zusammenhang zielt diese Studie darauf ab, vorherzusagen und zu verstehen, wie die sich abzeichnenden kurzfristigen Gleichgewichte zu langfristigen Auswirkungen führen können.