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Zeitlupe im Kopf: Diese Studie zeigt, warum die Zeit manchmal stillzustehen scheint

Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, wie wir Zeit wahrnehmen. Das überraschende Ergebnis: Unser Hirn nimmt die Zeit nicht wie eine Uhr wahr. Und das ist auch der Grund, warum die Zeit für uns manchmal rast und manchmal kriecht.

2 Min.
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Unser Hirn nimmt Zeit auf eine besondere Weise wahr. (Bild: Shutterstock/Creativa Images)

Ihr kennt die Situation sicherlich: Ihr müsst noch eine Stunde bis zum rettenden Feierabend im Büro ohne nennenswerte Aufgabe abbummeln. Diese eine Stunde kann sich wie eine Ewigkeit ziehen. Der Feierabend, den ihr mit Freund:innen oder der Familie verbringt, rast dafür umso mehr. Das hat laut Wissenschaftler:innen auch einen triftigen Grund.

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Unser Hirn misst Zeit in Erfahrungen

„Wir messen Zeiten an unseren Erfahrungen, den Dingen, die wir tun oder die uns passieren“, heißt es von James Hyman, assoziierter Professor an der Universität von Nevada (via Study Finds). Er fügt hinzu: „Wenn wir untätig und gelangweilt sind, dann vergeht die Zeit sehr langsam, weil uns nichts passiert und wir nichts machen.“

Im Gegensatz dazu scheint die Zeit zu verfliegen, wenn wir aktiv sind. Um das herauszufinden, haben die Wissenschaftler:innen den anterioren cingulären Cortex im Hirn genauer unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um einen Bereich der Großhirnrinde, der für unsere Aktivitäten und Erfahrungen wichtig ist. Für die Studie wurden die Gehirne von Nagetieren untersucht, die repetitive Aufgaben 200 Mal wiederholen mussten.

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Dabei fiel den Wissenschaftler:innen auf, dass sich die Hirnmuster vom Anfang einer Aufgabe bis zum Ende immer wiederholten. Es war egal, wie lang der Abschluss einer Aufgabe dauerte: Die Hirnmuster waren immer ähnlich. Dadurch stellten die Wissenschaftler:innen fest, dass das Hirn nicht die Zeit, sondern den Abschluss der Erfahrung oder Aufgabe zählt. Hyman sagt dazu: „Das Hirn ist keine Uhr, es ist ein Zähler“.

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Hyman gibt ein Beispiel anhand von zwei Fabrikarbeiter:innen, die im Laufe ihrer Schicht 100 kleine Gerätschaften bauen sollen. Eine Person schafft diese Anzahl in 30 Minuten, die andere in 90 Minuten – und dennoch sind ihre Hirnströme dabei nahezu identisch: „Unsere Hirne registrieren eine Stimmung zur Zeit, ein Gefühl. Für unsere Arbeiter bedeutet das, dass man vielleicht den Unterschied zwischen Gerät 85 und Gerät 60 feststellen kann, aber nicht unbedingt zwischen Gerät 85 und 88.“

Wie können die Ergebnisse genutzt werden?

Die Forschungsergebnisse könnten einigen Menschen dabei helfen, ihren Tag besser zu managen, glaubt Hyman: „Wenn ihr von Aufgaben überwältigt werdet, macht langsamer. Und wenn ihr gelangweilt seid, fügt Aktivitäten hinzu. Viele Menschen machen das bereits, aber es bestärkt uns, zu wissen, dass wir so unsere mentale Gesundheit beeinflussen können.“

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Gleichermaßen könnten Menschen damit ihre eigenen Erinnerungen beeinflussen. Wenn wir uns an eine bestimmte Aktivität unbedingt erinnern, lang erinnern wollen, sollten wir uns Zeit der Ruhe nehmen, um sie zu verinnerlichen. Wollen wir eine Erinnerung verdrängen, können weitere Aktivitäten dabei helfen, sie in den Hintergrund zu stellen.

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