Telefonate ins EU-Ausland werden billiger – aber es gibt ein paar Tricks und Ausnahmen
Ab Mittwoch tritt eher geräuschlos eine Änderung beim Telefonieren in Kraft, die für viele Menschen, die ins Ausland telefonieren, ein echter Segen sein dürfte: Denn ab 15. Mai werden die Gebühren für Telefonate ins EU-Ausland gedeckelt. Maximal 19 Cent pro Minute sollen demnach noch anfallen, egal, ob man vom Festnetz oder via Mobilfunk anruft. Es handelt sich dabei um die Nettotarife, die innerhalb der EU festgelegt sind – für Deutschland bedeutet dass, dass brutto maximal 23 Cent beziehungsweise 7 Cent anfallen dürfen.
Das kann insbesondere bei Mobilfunktarifen mit hohen Minutenpreisen dazu führen, dass ein Telefonat oder eine SMS ins Ausland günstiger ist als das inländische Gegenstück. Bisher fielen nach Angaben des Europäischen Verbraucherverbands bis zu 1,99 Euro pro Minute an. Auch die Telekom verlangte bislang in ihren Prepaid-Mobilfunktarifen noch diesen Höchstsatz, wenn ein Telefonat ins Ausland ging.
Telefonieren ins Ausland: Es gibt ein paar Ausnahmen
Vorsichtig sein müssen aber auch Handynutzer, die eine spezielle Vertragsoption, beispielsweise für ein bestimmtes Kontingent an monatlichen Telefonaten ins Ausland, gebucht haben. Für sie können weiterhin höhere Gebühren anfallen, ähnlich wie es durch Tricks und Vertragsoptionen der Mobilfunkanbieter ja auch möglich ist, dass das Roaming aus dem Ausland teurer ist als die gesetzlich vorgegebenen Maximalsätze. Die Regelung gilt dann bei Überschreitung der Inklusivminuten.
Günstiger werden dürften jetzt auch Flatrates für Gespräche ins Ausland oder in bestimmte Länder. Hier kann es sich lohnen, zu prüfen, ob mit den neuen niedrigeren Minutenpreisen der Gegenwert der Flatrate noch erreicht wird. Begrenzt den Spielraum ausnutzen kann, wer sich länger (aber nicht ausschließlich) in einem Land aufhält und regelmäßig in ein anderes EU-Land telefoniert. Allerdings muss sich die Karte in bestimmten Zeitabständen in das jeweilige Netz einbuchen, um von günstigen Roaming-Konditionen zu profitieren.
Natürlich gilt die Regelung auch nicht für ausländische Mehrwertdienste. Norwegen, Liechtenstein und Island sollen im Laufe des Jahres hinzukommen.