Full Self-Driving: Tesla muss 360.000 Fahrzeuge mit Update versorgen
Der Autobauer Tesla wird bei mehr als 360.000 Wagen mit der Testversion seiner fortgeschrittenen Fahrassistenz-Software in den USA ein Online-Update durchführen, weil die Behörden eine erhöhte Unfallgefahr sehen. Der Elektroauto-Hersteller gab die offiziell als Rückrufaktion geführte Aktualisierung am Donnerstag bei der Verkehrssicherheits-Behörde NHTSA bekannt. Die NHTSA untersuchte die Test-Version nach mehreren Zwischenfällen und Beschwerden.
Tesla nennt die fortgeschrittene „Autopilot“-Version „Full Self-Driving“ (FSD, Deutsch: komplett selbstfahrend), auch wenn sie das Fahrzeug nicht zum autonomen Auto macht, sondern nach gängiger Klassifizierung weiter nur ein Fahrassistenzsystem ist. Die FSD-Software soll unter anderem Ampeln sowie Verkehrsschilder berücksichtigen – und damit durch die Stadt navigieren können.
NHTSA reagiert auf fehlerhaftes FSD
US-Autofahrer können FSD aktuell in einer Betatestversion nutzen. In Videos war in den vergangenen Monaten immer wieder zu sehen, wie die FSD-Software Fehler im Straßenverkehr machte, die zu Unfällen führen könnten. Laut der Rückrufnotiz können FSD-Fahrzeuge auf Kreuzungen Stoppschilder missachten und aus Abbiegespuren geradeaus fahren. Außerdem könnten die Autos auf Kreuzungen bei gelbem Ampelsignal ohne gebührende Vorsicht fahren. Auch reagierten sie zum Teil unzureichend auf veränderte Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Der Notiz zufolge wurde Tesla Ende Januar von der NHTSA zu einer formellen Rückrufaktion aufgefordert. Der Autobauer sei zwar nicht mit der Analyse der Behörde einverstanden gewesen, habe sich aber „aus Vorsicht“ für einen freiwilligen Rückruf entschieden. Insgesamt seien 362.758 Fahrzeuge der Baujahre 2016 bis 2023 betroffen, auf denen die FSD-Software genutzt wird oder ihre Installation ansteht.