Texteditoren: 7 geniale Schreibhelfer für Profis

Wer beruflich mit professioneller Schreibarbeit zu tun hat, möchte sie nicht mehr missen: Texteditoren. Im Gegensatz zu klassischen Textverarbeitungsprogrammen wie beispielsweise Microsoft Word, Open Office oder Apple Pages bringen Texteditoren einige Besonderheiten für Kreative mit. So ist die Benutzeroberfläche in der Regel schlicht gehalten, um den Nutzer während des Schreibprozesses nicht durch irritierende Schaltflächen oder Benachrichtigungen abzulenken.
Texteditoren versus Microsoft Office
Zudem verstehen sich die meisten Editoren auf Markdown: Die einfache Computersprache erlaubt es, Texte für Web oder Print so zu formatieren, dass die lästige Eingabe von Klammern, Befehlen und anderen Kommandos nicht länger notwendig ist. Darüber hinaus verfügen einige Texteditoren über nützliche Zusatzfeatures, beispielsweise eine Syntax-Kontrolle zur Anzeige von Satzlängen, Konjunktionen oder Füllwörtern.
In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Texteditoren auf dem Markt spürbar zugenommen. Besonders für macOS sind inzwischen mehr als ein Dutzend solcher Programme erhältlich. Aber auch für Windows gibt es Lösungen. Welche das sind und wo die Unterschiede liegen, erfahrt ihr in der folgenden Übersicht.
Diese Texteditoren solltest du kennen
iA Writer

Schlicht und günstig: Der Texteditor von iA Writer. (Bild: iA Writer)
iA Writer zählt zu den beliebtesten und preiswertesten Texteditoren für Profis. Für das Schreibprogramm des schweizerischen Entwicklerstudios iA spricht unter anderem die Verfügbarkeit für Mac, iOS und Android sowie das schlichte Design.
Erwähnenswerte Funktionen sind die Verwaltung von Dokumenten in iCloud oder Dropbox, außerdem gibt es einen Fokus-Modus, der die aktuelle Zeile hervorhebt. Das Highlight ist aber die Syntax-Kontrolle. Sie ermöglicht die optische Hervorhebung von Adjektiven, Verben und Konjunktionen – auch in der deutschen Sprachausgabe.
Ulysses

Kommt jetzt mit Abo-Modell: Der Texteditor von Ulysses aus Leipzig. (Foto: Ulysses)
An Hobbyschreiber und Professionals richtet sich Ulysses, das übrigens von einem Entwicklerteam in Leipzig verantwortet wird. Die Verwaltung von Texten findet in einer virtuellen Bibliothek statt, die mit iCloud oder Dropbox synchronisiert werden kann. Über eine Syntax-Kontrolle zur Optimierung von Texten verfügt Ulysses leider nicht.
Dafür kann der Texteditor mithilfe verschiedener Templates an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Kürzlich stiegen die Entwickler auf ein nicht unumstrittenes Abonnement-Modell um. So müssen Nutzer ab sofort 29,99 Euro im Jahr oder 4,99 Euro im Monat für das Schreibprogramm zahlen.
Bear

Texteditoren: Der Bear-Writer ist noch recht neu auf dem Markt. (Bild: Bear)
Ausschließlich an Apple-Nutzer richtet sich der Texteditor von Bear. Verfügbar für Mac, iPhone und iPad punktet das Programm mit einem ansprechenden Design sowie der Möglichkeit, über einen Fokus-Mode nur die aktuelle Satzzeile hervorzuheben. Obligatorisch ist die Anzeige geschriebener Wörter und eine Export-Funktion.
Außerdem gibt es eine Browser-Erweiterung, die einzelne Bilder oder ganze Texte automatisch in Bear ablegt. Die Basisversion ist kostenlos, wer dagegen 14,99 US-Dollar jährlich für die Proversion zahlt, erhält eine iCloud-Anbindung dazu.
Textwrangler
Eingefleischten Mac-Nutzern dürfte auch Textwrangler ein Begriff sein. Der von Bare Bones entwickelte Texteditor wird seit 25 Jahren kostenlos für das Apple-Betriebssystem angeboten. Zwar wird das Programm seit dem Frühjahr 2016 nicht mehr weiterentwickelt. Noch ist aber ein Download aus dem Mac-App-Store möglich.
Auch einen Nachfolger haben die Entwickler bereits vorgestellt: Der leistungsfähige Editor BBEdit kann 30 Tage lang kostenlos in der Vollversion getestet werden. Die kostenlose Version bietet die gleichen Funktionen wie Textwrangler.
Scrivener

Nichts für den schnellen Text zwischendurch: Scrivener. (Bild: Scrivener)
Scrivener eignet sich auch für das Verfassen von Online-Artikeln, obwohl er eigentlich für Buchautoren, das Schreiben langer wissenschaftlicher Arbeiten und Verfassen von Drehbüchern entwickelt wurde. Zwar wirkt die Benutzeroberfläche zunächst sehr altbacken. Ein Vorteil der Software ist aber die gute Strukturierbarkeit von Texten.
Statt in einem einzigen Dokument, können Nutzer jedes Kapitel, jeden Absatz oder anderen Textbaustein als eigenständigen Block behandeln. Die Software speichert alle diese Textblöcke in einer Datenbank, sodass man sie jederzeit neu anordnen kann. Ideal also, um Gliederungen zu erstellen oder lange Texte mit System zu schreiben. Erhältlich ist Scrivener für Mac, Windows und Linux.
Notepad++
Wer einen leistungsfähigen Texteditor für Windows sucht, kommt an Notepad++ kaum vorbei. Das Programm ist kostenlos und geht über den Funktionsumfang des vorinstallierten Texteditors von Windows hinaus. So gibt es etwa eine „suchen-und-ersetzen“-Funktion, Lesezeichen für Texte sowie eine Autovervollständigung für Texte und Codezeilen. Notepad bietet auch eine Syntaxhervorhebung für fast alle Programmiersprachen – darunter C++, PHP oder Python.
Byword

So sieht der Byword-Texteditor aus. (Bild: Byword)
Auch Byword versteht sich als minimalistischer Texteditor für Apple-Nutzer. Verfügbar für macOS und iOS lassen sich mit der Software beispielsweise Blogartikel oder Buchkapitel mithilfe der Markdown-Formatierung schreiben. Verwaltet werden alle Dokumente in einer zentralen Bibliothek, die wahlweise über iCloud oder Dropbox synchron gehalten werden kann. Erwähnenswert: Fertige Texte lassen sich mithilfe der Exportfunktionen direkt auf Plattformen wie Medium, Evernote, WordPress oder Tumblr veröffentlichen. Preis: 11,99 Euro (Mac) und 6,99 Euro (iOS).
Fazit
Welcher Texteditor am ehesten infrage kommt, hängt vom Anwendungsprofil des Nutzers sowie den Preisvorstellungen ab. Sollen lediglich einfache Blogartikel oder Online-Texte ablenkungsfrei geschrieben werden? Dann sind minimalistische Texteditoren wie iA Writer, Byword, Bear oder Ulysses eine ideale Wahl.
Geht es um ein aufwändiges Buchprojekt? Dann stellt ein Tool wie Scrivener die ideale Ergänzung dar. Wer dagegen einen leistungsstarken Texteditor für Programmierarbeiten sucht, wirft einen Blick auf Notepad, Ultraedit, Atom oder das bei Entwicklern sehr beliebte Sublime Text.