Bezahlkarte von Trade-Republic: Was sie kann und welche Alternativen es gibt

Sparen beim Bezahlen. Bei Trade Republic gibt es jetzt Saveback. (Foto: Ralf Liebhold / shutterstock)
Was unterscheidet Saveback von Cashback?
Seit Anfang Januar gibt das Fintech Trade Republic eine eigene Visa-Debitkarte mit einem besonderen Bonusangebot aus. Mit der Saveback genannten Funktion bekommen Nutzer:innen bei jedem Einkauf mit der Karte ein Prozent auf einen Sparplan ihrer Wahl gutgeschrieben. Der Cashback-Bonus ist allerdings auf 15 Euro pro Monat begrenzt. Außerdem besteht die Möglichkeit, schiefe Beträge beim Bezahlen aufzurunden und sich so eine eigene Sparroutine anzueignen. Die Minibeträge fließen dann ebenfalls in den gewählten Sparplan.
Die Trade-Republic-Visa-Karte ist ein Debitkarte, das heißt, die Beträge werden direkt von eurem Verrechnungskonto bei Trade Republik abgebucht – wo aktuell auch attraktive vier Prozent Zinsen auf die Einlagen gezahlt werden. Es gibt die Karte in drei Varianten: kostenlos als virtuelle Karte, physisch als Plastikkarte für einmalig fünf Euro oder als Metallkarte, auch Mirror Card genannt, für einmalig 50 Euro.
Das Grundprinzip ist nicht neu: Auch andere Banken oder Kartensysteme belohnen Kunde:innen fürs Einkaufen. Bei solchen Cashback-Systemen geht dann ein kleiner Bonus zurück auf das Konto. Der Unterschied zwischen Saveback und Cashback liegt also vor allem darin, das bei Trade Republic automatisch gespart wird und der Bonus nicht zurück auf ein Konsumkonto fließt.
Warum gibt es Kritik an der Trade-Republic-Karte?
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat Trade Republic mittlerweile wegen irreführender Werbung abgemahnt: Dort hält man die neue Bezahlkarte für ein Lockvogel-Angebot.
Nutzer:innen würden mitnichten ein Prozent Saveback auf ihre Kartenzahlungen erhalten, so die Kritik. Zum einen, weil der Bonus auf 15 Euro pro Monat beschränkt ist, zum anderen, weil Verbraucher:innen mehrere Bedingungen erfüllen müssen, um das Angebot zu nutzen.
Im Kleingedruckten von Trade Republic steht nämlich, dass unter anderem ein Sparplan über mindestens 50 Euro eingerichtet werden muss. Außerdem könne das Fintech laut den eigenen AGB das Saveback-Angebot vorzeitig beenden. Trade Republic hat auf die Kritik hin aber schon betont, Kund:innen könnten sich dauerhaft auf das Saveback-Angebot verlassen. Viele Beobachter halten die Kritik der Verbraucherschützer auch für überzogen, weil die Bedingungen ja in den AGB klar einsehbar sind.
Kritik gibt es jedoch auch von Nutzer:innen im Netz, die auf der Warteliste für die neue Karte stehen: Denn die ist offenbar sehr lang. Wie aus den Postings verschiedener Nutzer auf der Plattform X hervorgeht, haben sich offenbar schon über eine Million Menschen für das Saveback-Programm angemeldet.
Allerdings geht es mit der Ausgabe der virtuellen oder physischen Karten wohl nur langsam voran. Auf die Beschwerde eines Nutzers, der Anfang Februar noch auf Warteplatz 898.000 stand und jeden Tag nur um 500 bis 700 Positionen vorrückte, schrieb das Social-Media-Team von Trade Republic auf X: „Es ist ein staged Product Rollout. Das Tempo wird in den nächsten Wochen deutlich zunehmen.“
Was sind die Alternativen?
Wem es nur darum geht, Rabatte rauszuschlagen, der findet unzählige Cashback-Varianten am Markt – das Angebot ist ziemlich unübersichtlich. Als Nutzer:in lohnt sich daher ein genauer Vergleich. Grundsätzlich kannst du Angebote unterscheiden, bei denen es beim Einkaufen einen kleinen Betrag zurück gibt oder solche Programme, bei denen dir Punkte gutgeschrieben werden, die du dann in Rabatte oder Produkte umtauschen kannst. Der Mehrwert solcher Angebote hängt dabei stark vom individuellen Kaufverhalten ab.
Rabattriese Payback etwa hat sein Bonussystem mit einer eigenen Kreditkarte verknüpft: Mit der Payback American Express gibt es Extra-Punkt auf alle Umsätze: ein Punkt pro drei Euro Umsatz. Auch einige Onlinebanken locken mit Cashback: So bietet beispielsweise die ING eine Kreditkarte, mit der bis zu 15 Prozent Cashback drin sind. Dazu kooperiert die Onlinebank mit 800 Shops.
Unter den Fintechs zahlt beispielsweise die niederländische Neobank Bunq – je nach Kontomodell – Kund:innen zwei Prozent Cashback auf alle Ausgaben in öffentlichen Verkehrsmittel sowie ein Prozent in Bars und Restaurants. Die Cashback-Prämie wird wöchentlich auf das Konto überwiesen und ist auf maximal 1.000 Euro pro Kalenderjahr beschränkt. Die britische Neobank Revolut kooperiert dagegen mit verschiedenen Shops, bei denen Nutzer:innen dann bis zu fünf Prozent Rabatt erhalten. Wie hoch der Cashback genau ausfällt, hängt auch hier am gewählten Abo-Modell. Überwiesen wird der Bonus einmal im Monat.
Check24 hat ähnlich wie Trade Republic eine Debitkarte im Angebot, mit der es einen Cashback von maximal 100 Euro pro Monat gibt. Wie hoch der Bonus pro Zahlung ausfällt, hängt hier jedoch vom gewählten Kontomodell ab. Check24 kooperiert mit verschiedenen Anbietern, bei denen es dann einen Sonderbonus gibt, der bei bis zu zehn Prozent Cashback liegen kann.
Bieten Kreditkarten oder Banken einen Cashback an, lohnt sich immer ein Blick auf die Gebühren – und eine einfache Gegenrechnung: Wie hoch können die „Einnahmen“ sein, die du über den Cashback generieren kannst? Und: Liegt dieser Wert über der Jahresgebühr? Einige Kreditkarten mit Cashback bieten aber auch zusätzliche Vorteile wie Reiseversicherungen, Rabatte oder Zugang zu VIP-Programmen, die für die Nutzung sprechen können.
In einer früheren Version des Artikel hieß es, bei der Payback American Express gebe es einen Punkt pro zwei Euro Umsatz. Wir haben die Zahl korrigiert.