Am aktuellen Sekundärverkauf, der anders als eine klassische Finanzierungsrunde kein frisches Primärkapital einspielt, haben sich nach Unternehmensangaben bestehende und neue Investoren beteiligt. Angeführt wurde die Runde von Neuinvestor D1 Capital Partners und Altinvestor Lone Pine Capital. Ebenso haben die Altinvestoren Baillie Gifford, Fidelity Investments und Localglobe ihre Beteiligungen erweitert. Vulcan Capital kam als neuer Investor an Bord.
Transferwise arbeitet profitabel
Da Transferwise profitabel arbeite und Gewinne erwirtschafte, sei das Unternehmen nicht an der Aufnahme weiteren Primärkapitals interessiert, so Kristo Käärmann, CEO und Mitgründer. Vielmehr konnten im aktuellen Secondary Sale Anteilseigner und Mitarbeiter einen Teil ihrer Beteiligungen an neue und bestehende Investoren verkaufen. Der wertsteigernde Effekt ergibt sich dabei daraus, dass die Anteile zu höheren Preisen als bei der Erstakquisition verkauft werden. Wie schon in der Vergangenheit sollen die Investoren zur Übermittlung der insgesamt 319 Millionen Dollar das Transferwise-Geschäftskunden-Produkt genutzt haben.
Transferwise verspricht Kunden, dass sie bei Auslandsüberweisungen immer den echten Wechselkurs erhalten. Das Unternehmen setzt sich seit der Gründung dafür ein, dass Gebühren nicht länger in einem Aufschlag auf den Wechselkurs versteckt werden. Mit seinem Geschäftsmodell hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, Geld weltweit so schnell und einfach wie möglich zu bewegen.
Angebotsportfolio und Kundenbasis wachsen stetig
Während das Unternehmen anfänglich ausschließlich Geldtransfers anbot, wurde das Angebotsspektrum in den vergangenen Jahren erweitert: Mit dem Multi-Währungs-Konto bietet es eine Alternative zu internationalen Bankgeschäften und richtet sich vor allem an Expats, Freiberufler und Reisende. Inzwischen beschäftigt das schnell wachsende Unternehmen über 2.500 Mitarbeiter an 14 Standorten.
Seit Ausbruch der Coronapandemie hat Transferwise nach eigenen Angaben einen Kundenanstieg auf nunmehr acht Millionen Nutzer verzeichnet. Das Gesamtvolumen der Transfers wachse ebenfalls. Jeden Monat versenden Transferwise-Nutzer nach Unternehmensangaben rund 5,2 Milliarden Dollar im grenzüberschreitenden Verkehr. Dabei sollen sie pro Jahr rund 1,3 Milliarden Dollar an Gebühren sparen.
Immer mehr Banken integrieren Transferwise
Mehr als 20 Prozent aller Überweisungen, die mit Transferwise durchgeführt werden, fänden in Echtzeit statt und erreichten den Empfänger in weniger als 20 Sekunden, so der Anbieter. Transferwise-Kunden können derzeit in 54 Währungen auf rund 2.500 Währungsrouten Geld versenden.
Insgesamt bereits zehn Banken, darunter die Neobanken N26, Monzo und Bunq, bieten ihren Kunden den Transferwise-Service an. Im vergangenen Monat kam die Schweizer Konto-App Neon hinzu.
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