Die 5 wichtigsten Trends der Share-Economy [LeWeb 2014]
LeWeb 2014: 2015 – Das Jahr der Crowd?
Jeremiah Owyang prognostiziert der Share-Economy eine rosige Zukunft. So unterstrich er gleich zu Beginn seines Impulsvortrags auf der Le Web in Paris, dass der Markt mehr Finanzspritzen erhalten habe als etwa Social-Media-Startups. Im Gegensatz zu den 5,4 Milliarden US-Dollar, die Facebook, Twitter und Co. bisher bekamen, sind laut Owyang schon rund acht Milliarden US-Dollar in Unternehmen der Share-Economy geflossen. Mit drei Milliarden US-Dollar ist der größte Teil dieser Summe an den Transport-Bereich, also in Uber und Co, gegangen.
Noch im Mai 2014 nannte Owjang sechs Wirkungsbereiche der Share-Economy und präsentierte im Frühjahr diesen Jahres die Crowd-Honeycumb 1.0, ein Schaubild, das diese Wirkungsbereiche veranschaulichte. Gerade mal sieben Monate später stellt der Unternehmer jetzt die Version 2.0 des Schaubilds vor. Er hat es von sechs Waben auf mittlerweile zwölf erweitert. Hinzugekommen sind etwa die Bereiche „Health & Wellness“, „Logisitcs“ und „Money“.
Diese Entwicklung zeige laut Owyang, dass früher oder später jeder Lebensbereich unserer Gesellschaft von Diensten der Share-Economy erfasst werden wird. Angesichts der Überbevölkerung sei das nur gut, schließlich könne man mit solchen Diensten Ressourcen besser verwerten. So seien Dienste wie BlaBlaCar, Lyft oder Uber ein Segen für Großstädte, schließlich führten sie dazu, dass weniger Autos auf den Straßen sind.
Owyang nannte zum Abschluss seines Talks fünf Trends, die in den kommenden Monaten die Share-Economy maßgeblich prägen werden:
- In jeder Wabe des Schaubilds wird es etliche Startups geben. Wer sein Geschäftsmodell frühzeitig vorantreibt und Funding erhält, hat die besten Karten, sich durchzusetzen.
- Uber ist erst der Anfang: Die Entwicklung von APIs – was einst Facebook zum Erfolg verhalf – wird in der Branche zusätzliches Wachstum vorantreiben. Mehr und bessere Daten werden dazu führen, Dienste noch besser an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen zu können.
- Eine globale Debatte über Sicherheit, Datenschutz aber auch das Sharing von Daten wird in Gang gesetzt. Beispielsweise sei es bisher kaum möglich, auf persönliche Reputationen dienstübergreifend zurückzugreifen.
- Die Crowd wird zunehmend von den Unternehmen der Share-Economy verlangen, dass sie einen Teil der Gewinne und des Wohlstands an die Leute zurückgeben, die die den Erfolg der Plattform überhaupt erst möglich gemacht haben.
- Unternehmen der „Old Economy“ wird zunehmend bewusst, dass sie den Trend zum Teilen nicht mehr aufhalten können – und werden selbst eigene Konzepte und Dienste entwickeln, was dazu führt, dass die Share-Economy noch stärker Verbreitung finden und endgültig im Mainstream ankommen wird.
„Die Gesetze und Regularien sind 50 Jahre alt!“
Im anschließenden Panel mit Frédéric Mazzella, CEO von BlaBlaCar, Olivier Gremillon, Europa- und Afrika-Chef von Airbnb und David Estrada, VP of Goverment Relations bei Lyft ging es schließlich um die aktuellen Herausforderungen im aktuellen Crowd-Business. Vor allem die Regularien der „old“ Economy werden von den Unternehmen als großes Hindernis angesehen. So wies Estrada darauf hin, dass die Gesetze zur Regulierung, etwa im Taxi-Gewerbe zum Teil älter als 50 Jahre sind.
Gleichzeitig war aber auch allen Diskutanten bewusst, dass Sicherheit und Vertrauen – also Dinge, die etwa Gesetze im Taxi-Gewerbe sicherstellen sollen – Schlüsselaspekte für den Erfolg sind. Fehlen diese, entscheiden sich mögliche Kunden gegen eine Nutzung der entsprechenden Dienste. Anders als die politischen Kräfte wollen aber Lyft, Airbnb und BlaBlaCar diese Schlüsselaspekte ohne kompliziertes Regelwerk gewährleisten.
Let’s start the revolution.
Es gibt keine Share Economy. Da wird nichts kostenlos „geteilt“. Es geht lediglich darum, Privateigentum zu vermieten. Daran ist nichts neu oder revolutionär. Vielmehr ist es ein Symtom sinkender Einkommen, wenn man seine privaten Dinge auf den Markt werfen muss, um zusätzliches Einkommen zu generieren.